Der „Stadtturm” auf Exkursion in Trausnitz
Am Sonntag, 3. August, machten sich etliche Mitglieder des Heimatkundlichen und Historischen Arbeitskreises Pfreimd auf den Weg nach Trausnitz. Vor der Pfarrkirche St. Josef wartete bereits Ernst Zimmerer auf die Pfreimder, der die Besucher in die Geschichte der Kirche und des Ortes einweihte. Die Geschichte des Ortes begann im 12. Jahrhundert, er gehörte damals zum Kloster Waldsassen. Der Name war bis Ende des 14. Jahrhunderts Sächsenkirchen, nur die Burg hatte den Namen Trausnitz. 1370 ging der Besitz an die Zenger über, zu der Zeit wurde die Kirche St. Wenzeslaus erbaut, im Stil der Gotik. 1892 musste diese wegen Baufälligkeit abgerissen werden, nur der Turm und der Chorraum blieben stehen, Sachsenturm heute Versöhnungskapelle. Die neue Kirche St. Josef erhielt einige Einrichtungen, unter anderem den gotischen Flügelaltar, die Kreuzwegstationen. Bemerkenswert ist auch die gewaltige Orgel, die aus einer Kirche in Waldsassen übernommen wurde. Die nächste Station war der Sachsenturm, erbaut 794 unter Kaiser Karl dem Großen als Wehrturm, später der Turm der Kirche St. Wenzeslaus. Die Besucher stiegen die 75 Treppenstufen des 19 Meter hohen Turms gerne hinauf, hatten sie doch von dort oben einen herrlichen Blick auf Trausnitz, die Burg und das Pfreimdtal. Nach dem Abstieg führte Ernst Zimmerer die Pfreimder Gäste dann in die Versöhnungskapelle. Zu erwähnen hier ein kleiner Flügelaltar, die Gemälde von der letzten Ritterschlacht 1322 bei Mühldorf am Inn, in der Friedrich in Gefangenschaft von Herzog Ludwig geriet, die er dann 29 Monate auf der Burg Trausnitz verbüßte, bis zur Versöhnung 1325, ebenfalls auf einem großen Gemälde festgehalten. Die zahlreichen Wappen zeugen von der Vielzahl der Adelsgeschlechter, die im Besitz von Trausnitz waren, unter anderem von den Waldturnern über Weichant Weigl, die Zenger bis 1830 hin zu den Karg-Bebenburgern.