Das vorweihnachtliche Markttreiben rund um den Kapellplatz hüllt die Stadt in ein ganz besonderes Licht. (Bild: Elisabeth Bauer)

Frauenbund pilgert im Advent zur „Mutter der Gnaden”

Altötting ist immer eine Reise wert, ganz besonders im Advent, wenn auch der Christkindlesmarkt seine Pforten geöffnet hat. Deshalb hatten sich der Frauenbund Winklarn und der Frauenbund Muschenried gemeinsam den bedeutendsten Wallfahrtsort im deutschsprachigen Raum als Ziel für eine adventliche Wallfahrt ausgesucht. Trotz der schlechten Wetterprognosen meinte es Petrus dann doch recht gut mit den Pilgern und ließ kurz nach der Ankunft in Altötting die letzten Regentropfen für diesen Tag fallen. Die Winklarner und Muschenrieder wurden in der Magdalenen-Kirche zu einem feierlichen Gottesdienst persönlich begrüßt. Ansonsten konnte jeder Teilnehmer seinen Aufenthalt in Altötting individuell gestalten. Egal ob die Zeit für einen Besuch bei der schwarzen Madonna in der Gnadenkapelle, oder im Museum genutzt wurde, oder die mechanische Krippe bestaunt wurde, der Wallfahrtsort im Herzen Bayerns hat für seine Besucher einiges zu bieten. Ein besonderes „Zuckerl“ war an diesem 1. Adventswochenende das vorweihnachtliche Markttreiben rund um den Kapellplatz, das mit seinem Lichterzauber die Stadt in einen ganz besonderes Glanz hüllte. Natürlich sorgten auch kulinarische Köstlichkeiten wie die Altöttinger Weihnachtsbratwurst in „XXL-Länge“, der traditionelle Glühwein und süße „Verführungen“ wie Schmalzsterne und Maroni beim Bummel durch die adventliche Budenstadt dafür, dass dieser Ausflug noch lange in Erinnerung bleiben wird und für die zahlreichen Teilnehmer eine ideale Einstimmung auf die stade Zeit bedeutete.
Die Winklarner Reisegruppe erlebte einen unterhaltsamen Nachmittag auf dem Ziegenhof. (Bild: Elisabeth Bauer)

Musik und gute Laune inmitten von 200 Ziegen

Der diesjährige Herbstausflug des Frauenbundes Winklarn führte die Teilnehmer nach Richthof bei Freystadt, wo eine Besichtigung des Ziegenhofes Deß auf dem Programm stand. Die aus Fernsehsendungen wie „Brettlspitz´n“ und „Landfrauenküche“ bekannte Erlebnisbäuerin Maria Dess empfing die begeisterten Besucher zünftig mit dem „Ziegenlied“ auf dem idyllisch gelegenen Bauernhof. Die Winklarner stimmten auch gleich mit in den Refrain ein, bevor es weiter in den Stall ging, wo 200 deutsche Edelziegen neugierig auf die Besucher warteten. Während einer einstündigen Führung gab die leidenschaftliche Bäuerin einen groben Einblick in die Tierhaltung auf dem biologisch bewirtschafteten Hof. Die klugen Tiere werden dort im Laufstall gehalten und täglich zweimal gemolken. Unterstützt wird die Familie Deß bei dieser Arbeit von den beiden Hütehunden Hektor und Molli. Maria Deß machte auch auf die gesundheitliche Wirkung der Ziegenmilch aufmerksam, die wie Muttermilch aufgebaut und sehr gut verträglich ist. Nachdem sich nicht nur die kleinen Teilnehmer durch Füttern und Streicheln mit den „Meckeren“ angefreundet hatten, präsentierte Maria Deß ein weiteres Highlight im Hofcafe. Die Wirtin verwöhnte ihre Gäste mit selbstgebackenen Kuchen, Kaffee und Kaltgetränken und sorgte mit ihrer „Steierischen“ für beste Stimmung im Lokal. Mit zahlreichen Witzen hatte sie die Lacher schnell auf ihrer Seite. Die jüngeren Gäste zog das Unterhaltungstalent mit einer Gedichtform des Märchens „Der Wolf und die sieben Geißlein“ in ihren Bann. Im Cafe´ wurden auch Ziegenkäse und -wurstprodukte zum Kauf angeboten. Vollbepackt mit „tierischen“ Eindrücken und so manchem Schmankerl machte sich die Reisegruppe auf den Heimweg, der über das benachbarte Freystadt führte, wo die Winklarner in der prachtvollen Wallfahrtskirche „Maria Hilf“ um Gottes Segen für die Heimfahrt baten.
Gästeführer Hans Bock beantwortete gerne die Fragen der interessierten Spaziergänger. (Bild: Elisabeth Bauer)

Frauenbund erkundet Markt Winklarn

Den Markt Winklarn einmal von einer Seite erleben, die noch nicht jeder kennt - das konnten kürzlich die zahlreichen Teilnehmer eines besonderen Spaziergangs in und um den Ort. Der Frauenbund hatte zu dieser Veranstaltung Hans Bock als ortskundigen Gästeführer engagiert, der mit geballtem Wissen zum Thema „Geschichte des Marktes Winklarn“ und seiner humorvollen Art dafür sorgte, dass an diesem Nachmittag keine Langweile aufkommen konnte. Vom Marktplatz aus ging es erst einmal an der Pfarrkirche „St. Andreas“ vorbei zum geschichtsträchtigen Schloss, das im 16. Jh. erbaut und zum Herrschaftsmittelpunkt von Winklarn, Reichenstein-Schönsee und der damaligen Hofmark Frauenstein wurde. Die Bäume im mystisch wirkenden Schlosspark boten den Spaziergängern etwas Schutz vor dem letzten Regenschauer, während Hans Bock über das alte Gebäude, das beim großen Brand 1822 vollständig niederbrannte und danach zweigeteilt wieder aufgebaut wurde, und dessen Besitzerfamilie Du-Moulin-Eckart (Von der Mühle) informierte. Auf dem weiteren Weg der zum Metzlerhaus, dem ehemaligen Schul- und Mesnerhaus, und dem Schmidhaus führte, wo 1822 durch Ausschütten von Holzasche auf dem Speicher der große Brand ausgelöst worden sein soll, lachte bereits wieder die Sonne vom Himmel, so dass die Regenschirme endgültig eingepackt werden konnten. Sagen aus Winklarn und Umgebung, die der beliebte Gästeführer während der Tour erzählte, sorgten bei so manchem Teilnehmer für ein bisschen „Gänsehaut-Feeling“. So z. B. die Geschichte über das „Steinerne Kreuz“ in der Roigergasse, wo der Winklarner „Dobler-Wirt“ erstochen worden sein soll. Der Sage nach sollen an dieser Stelle der tote Wirt und dessen Mörder um Mitternacht einen Totenreigen aufführen, so Bock. Die interessante Tour endete „Am Hofgarten 12“. Hans Hutzler hatte dort seinen malerischen Garten kurzer Hand in einen gemütlichen Biergarten umfunktioniert. Dort bewirtete die Vorstandschaft des Frauenbundes die begeisterten Spaziergänger bei strahlendem Sonnenschein mit Kaffee und selbstgebackenen Kuchen, Kaltgetränken und einer riesigen Partybreze.
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