Die Schulstiftung der Diözese Regensburg und die Dr.-Johanna-Decker-Schulen luden zu einer Aufführung des Musicals „Zachäus“ ein, die die österreichische Initiative „KISI – God’s Singing Kids“ mit rund 50 Mitwirkenden in die DJDS-Sporthalle brachte.
Schon der erste Auftritt, bei dem an die zwanzig „Bäume“ singend und tanzend das Publikum begrüßten, enthielt die Elemente, die die Aufführung das ganze Musical hindurch charmant und sehenswert machten: Die jungen Darstellerinnen und Darsteller tanzten und bewegten sich präzise und mit guter Körperspannung, der Gesang war ansprechend, bei guter Textverständlichkeit. Die Melodieführung und die Harmonien des Musicals von Birgit Minichmayr sind stets gefällig und am Zielpublikum ausgerichtet – Kinder ab sechs Jahren – dabei aber oft humorvoll akzentuiert und originell. Stellenweise lockern auch Slapstick und Nonsens das im Kern ernsthafte Stück auf, beispielsweise bei der Einlage „Wir lieben alle Hühner“, bei der die Begeisterung der Menge über die schließliche Großzügigkeit des Zachäus gefeiert wird: Mit Hühnchenkostümen und Flatterelementen in der Choreographie.
Der österreichischen Autorin Birgit Minichmayr, die mit ihrem Mann Hannes zusammen das auf religiöse Themen ausgerichtete Team von „KISI - God's Singing Kids” leitet, gelingt es in ihrem Musical, die Hintergründe für das Verhalten des Zachäus so zu erklären, dass es auch für Kinder verständlich ist. Dabei geht sie über die im Lukas-Evangelium erwähnten Informationen hinaus und beginnt in Zachäus’ Kindheit. Der kleine und schwache Junge wird von den Gleichaltrigen verspottet und von seinem Vater verachtet. Irgendwann wird es dem Jungen zu viel, er verlässt seine Heimatstadt Jericho und macht irgendwie Karriere im Beamtensystem der römischen Besatzungsmacht; als er in die Heimat zurückkehrt, unterdrückt er als Zollbeamter die, die ihn früher ausgelacht haben.
Als Jesus eines Tages in die Stadt kommt, kann der immer noch eher kleine Zachäus ihn nicht sehen, weil die Menschenmenge vor ihm die Sicht versperrt; so steigt er auf einen Maulbeerfeigenbaum, um den berühmten Besucher zu sehen. Dort wird er von Jesus entdeckt und zur Überraschung aller kehrt Jesus sogar bei Zachäus ein. Die Zuwendung Jesu und sein Zuspruch führen schnell dazu, dass Zachäus sich erst einmal mit sich selbst versöhnt und dann mit seinem Vater und allen, denen er Unrecht getan hat.
Sowohl das Publikum der Schüleraufführung am Vormittag als auch der öffentlichen Vorstellung am Abend dankte mit ausdauerndem Applaus für die engagierte Vorstellung.