Mit dem Leitgedanken „Neues Leben aus alten Ruinen” begab sich die Pilgergruppe der Freunde und Förderer von Maria Kulm am Freitag, 26. September, zunächst zur ehemaligen Reitschule von Heiligen. Unweit den Überresten des ehemaligen Paulanerklosters Svĕtce ließ Fürst Alfred I. von Windischgrätz vor 150 Jahren eine Reithalle im klassizistischen Stil errichten. Diese verfiel nach der Vertreibung der Eigentümer nach dem 2. Weltkrieg und war dem Abbruch preisgegeben. Erst die Wende von 1989 brachte eine umfassende Restaurierung durch den Kreis Tachau in Gang. Nun kann die Reitschule mit den ursprünglichen Räumen besichtigt werden. Die Besucher konnten von der Schmiede, den feudalen Räumen der fürstlichen Familie bis zur Ehrenloge altes Mobiliar bewundern, Kleidungsstücke ausprobieren und durch einen Film die Dressurkünste in der einstmals zweitgrößten Reithalle Europas kennenlernen.
Zum Mittagessen begab sich die Reisegruppe in den Bergstollen bei Chodová Planá = Kuttenplan. Bestaunt wurde die Größe der früheren Bierlager, welche heute als Restaurant genutzt werden. Gut gestärkt erreichten die Pilger Maria Kulm = Chlum svaté Maří. Die Gruppe ging den Fußwallfahrern entgegen bis zur Bergkuppe. Gemeinsam zogen die Wallfahrer betend und singend durch den Ort zur Gnadenkapelle. Beim Pilgergottesdienst betonte Pater Propst Milan Kučera vom Orden der Kreuzherren mit dem Roten Stern, wie die Teilnahme an dieser Wallfahrt über die Grenze ein mutiges Zeichen ist, den Glauben öffentlich zu zeigen. Beim Abschied wurde das „Altehrwürdige doppelseitige Pilgerkreuz”, das über 350 Jahre die Egerer Wallfahrer in unsere Heimat begleitete und den Pilgern von der Wiederaufnahme an vorangetragen wurde, zur weiteren Verehrung in der Gnadenkapelle übergeben.