Im feierlichen Rahmen hat die Kreishandwerkerschaft Nordoberpfalz am Sonntag 90 junge Handwerkerinnen und Handwerker in den Gesellenstand erhoben. Zur Freisprechungsfeier in der Max-Reger-Halle Weiden waren 78 Gesellinnen und Gesellen mit ihren Familien gekommen – insgesamt nahmen über 300 Gäste teil.
Unter den Ehrengästen befanden sich Vertreter aus Politik, Arbeitsagentur, Schulen, der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, Mitglieder der Prüfungsausschüsse sowie die Obermeister der Handwerksinnungen. Geschäftsführerin Stefanie Ramsl führte als Moderatorin durch den Vormittag.
Festrede mit Blick zurück und nach vorn
Die Festrede hielt Patrick Kutzer, Geschäftsführer der Backhaus Kutzer GmbH. Er nahm die Anwesenden mit auf eine Zeitreise zurück ins Jahr 1999, als er selbst seinen Bäckergesellenbrief erhielt. Anschließend spannte er den Bogen in die Zukunft: Welche Veränderungen bringt die Digitalisierung, welchen Platz wird Künstliche Intelligenz im Handwerk einnehmen? Sein Fazit: „Offen sein für Veränderung, kreativ bleiben, an sich selbst arbeiten und vor allem menschlich sein.“ Im Handwerk könne KI unterstützen – unersetzlich bleibe jedoch der Mensch.
Höhepunkt: Die Freisprechung
Kreishandwerksmeister Erich Sperber gestaltete den Höhepunkt der Feier. Er gab den jungen Gesellinnen und Gesellen einen historischen Einblick in die Tradition der Freisprechung und mahnte zugleich: „Wer aufgehört hat, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.“ Mit den Worten „Ich darf Sie nun auch freisprechen von den Aufgaben Ihrer Ausbildung. Frei von Lehre und den Pflichten aus dem Lehrvertrag. Frei von Schule und Ausbildungsbetrieb.“ sprach Kreishandwerksmeister Erich Sperber die jungen Gesellinnen und Gesellen frei.
Auszeichnungen für die Prüfungsbesten
Besonders geehrt wurden die Prüfungsbesten der diesjährigen Sommerprüfungen:
• Sebastian Adam (Elektroniker für Automatisierungs- und Systemtechnik, IGZ Automation Erbendorf, zugleich Kammersieger)
• Nico Sirtl (Elektroniker für Automatisierungs- und Systemtechnik, IGZ Automation Erbendorf)
• Andreas Helgert (Schreiner, Arnold Möbelmanufaktur GmbH & Co. KG, Luhe-Wildenau)
• Johannes Kick (Schreiner, Arnold Möbelmanufaktur GmbH & Co. KG, Luhe-Wildenau)
• Michael Schmidt (Schreiner, Schreinerei Gerhard Rosenberger, Waldershof, zugleich Kammersieger)
• Tobias Bachmeier (Metallbauer, Metalldesign Dasch GmbH & Co. KG, Attenhofen)
Sie erhielten jeweils eine Urkunde, einen Wunschgutschein sowie einen Bildungsgutschein der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz im Wert von 300 Euro. Auch die Ausbildungsbetriebe wurden für ihr Engagement mit einer Urkunde ausgezeichnet.
Vielfalt der Berufe
Insgesamt wurden Gesellinnen und Gesellen aus elf Berufen freigesprochen: Bäcker, Bäckereifachverkäufer, Elektroniker Automatisierungs- und Systemtechnik, Elektroniker Energie- und Gebäudetechnik, Mechatroniker, Metallbauer Konstruktionstechnik, Fachkräfte Metallbau, Friseurinnen, Maler & Lackierer, Metzgereifachverkäufer sowie Schreiner.
Worte der jungen Generation
Ein motivierendes Grußwort im Namen aller Gesellinnen und Gesellen sprach Andreas Helgert, der die Leistung seiner Kolleginnen und Kollegen würdigte und den Ausbildern, Lehrkräften und Familien dankte.
Bedeutung des Handwerks für die Region
Kreishandwerksmeister Erich Sperber betonte:
„Unser Handwerk ist von zentraler Bedeutung für die Region. Es sichert Arbeitsplätze, schafft Lebensqualität und bietet jungen Menschen hervorragende Karrierechancen – von der Gesellenprüfung bis hin zum Meistertitel oder sogar zur eigenen Unternehmensgründung.“
Ausblick
Die Kreishandwerkerschaft wünscht allen frischgebackenen Gesellinnen und Gesellen viel Erfolg und alles Gute für ihren weiteren beruflichen Weg.