Mit dem Obstkuchen-Kaffeenachmittag am Erntedanksonntag setzte der Obst- und Gartenbauverein Schirmitz einen köstlichen Schlusspunkt unter sein Obstkochbuch-Projekt. Mehr als 50 Mitglieder kamen in den Bürgersaal, um elf verschiedene Obstkuchen zu probieren – allesamt nach Rezepten aus dem vereinseigenen Kochbuch gebacken.
„Wir wollten zeigen, dass man mit den eigenen Früchten wunderbare Kuchen zaubern kann“, erklärte Vereinsvorsitzende Michaela Hahn. „Kein Obst kam aus dem Supermarkt. Alles stammte aus unseren Gärten.“
Die Vorbereitung hatte der Verein langfristig geplant. Zwetschgen hatten die Mitglieder eingefroren, Kirschen eingekocht, Äpfel getrocknet. Wer selbst keine Früchte mehr hatte, tauschte mit anderen Mitgliedern. So entstand ein kulinarisches Gemeinschaftswerk, das den nachhaltigen Gedanken des Vereins auf köstliche Weise verkörperte. Auch bei den Getränken zeigte sich die Selbstversorgungsidee: Bereits im Sommer hatten die Aktiven 20 Liter Mirabellen entsaftet und den Saft eingekocht. Am Sonntag tischte Hahn eine erfrischende Mirabellen-Schorle auf, die besonders bei den jüngeren Gästen beliebt war. Besonders die Apfelkuchen fanden großen Zuspruch, gleich fünf Varianten standen zur Auswahl. „Der Apfel ist einfach unser heimisches Allroundtalent“, lachte Hahn.
Neben dem Genießen stand auch ein feierlicher Moment auf dem Programm: Drei Gärten erhielten das begehrte Naturgartenzertifikat. Der Kreisvorsitzende des Bezirksverbands, Albert Nickl, überreichte die Auszeichnungen persönlich und würdigte das Engagement der Schirmitzer Gartenfreunde. „Wer einen Garten etwas wilder lässt, zeigt Mut und Weitsicht“, betonte Nickl in seiner Ansprache. „Hier entstehen Lebensräume, in denen Insekten, Vögel und Igel wieder Platz finden. Das ist gelebter Naturschutz im Kleinen.“ Die Urkunde erhielten Angelika Köhler, Herbert Kick und Julia Schwarzmeier-Moises. Nickl hob hervor, dass Schirmitz mit inzwischen 14 zertifizierten Naturgärten eine Vorreiterrolle im Landkreis Neustadt an der Waldnaab einnimmt.
Auch Hahn zeigte sich bewegt: „Wir sind stolz auf unsere Gemeinschaft. Es ist schön zu sehen, wie viel Herzblut in unseren Projekten steckt, vom Saftpressen bis zum Kuchenbacken. Den Obstkuchennachmittag wollen wir wiederholen.“