Jeder Suizid hinterlässt bei den Hinterbliebenen Schuldgefühle und große Ratlosigkeit. Wo es Hilfen für Menschen gibt, die von einem Suizid betroffen sind, darüber informierte der Hospizverein in Zusammenarbeit mit der KEB bei einer Veranstaltung im Ringtheater in Amberg.
Zur Einführung in das Thema wurde der Film „Der letzte schöne Tag“ gezeigt. Er erzählt die Geschichte einer Familie, bei der sich die Mutter wegen einer schweren Depression das Leben nimmt, ohne dass die Familie etwas davon geahnt hat. Der Film zeigt, wie der Vater, seine zwölfjährige Tochter und der sechsjährige Sohn die Tage nach der Todesnachricht verbringen. Selbstvorwürfe und Ratlosigkeit wechseln sich dabei mit Ohnmacht, Trauer und Wut ab.
Der Vater macht sich Vorwürfe, weil er nichts gemerkt hat, und die Tochter beschäftigt die Frage nach einer eigenen Schuld. Aber im Film wird auch deutlich, dass es kaum Möglichkeiten gibt, einen geplanten Suizid zu verhindern und dass es dafür keine Schuld der Angehörigen gibt.
Bei einem Podiumsgespräch im Anschluss an den Film, das vom Hospizvereinsvorsitzenden Georg Franz Fröhler moderiert wurde, haben Experten von Selbsthilfegruppen und Diplom Psychologe Sebastian Sonntag darüber informiert, wo es Hilfen für Menschen gibt, die von einem Suizid betroffen sind. Dazu zählen psychologische Berater und insbesondere die AGUS-Selbsthilfegruppen, die im geschützten Raum Kontakte und den Austausch mit Betroffenen anbieten.
Jeder Suizid hinterlasse bei den Angehörigen große Trauer und Ratlosigkeit und alle beschäftigen sich mit der Frage nach der eigenen Schuld. Dabei gebe es bei einem Suizid keine Schuld und die Angehörigen müssen lernen, dass sie nichts gegen einen Suizid tun können, so die Experten.
Für den Umgang mit den betroffenen Angehörigen empfahl Sebastian Sonntag, sich gerade am Anfang mit tröstenden Worten zurückzuhalten, da es keinen Trost gebe. Eine Umarmung, Zeit schenken und die Ratlosigkeit mit einem gemeinsamen Schweigen auszuhalten, helfe viel besser. Fröhler empfahl zu diesem Thema auch den Besuch der Ausstellung „Suizid - Gegen die Mauer des Schweigens“ in der Stadtbibliothek Amberg.