Als ihr gemeinsames großes Anliegen betonten die Stadt und Pfarrei Nabburg heuer das Gedenken zum Volkstrauertag, das nach kurzem Kirchenzug mit einem Gottesdienst begann. In seiner Predigt stellte Pfarrer Hannes Lorenz der 80 Jahre nach Kriegsende stetig geringeren Zahl an Zeitzeugen und damit vermeintlich größeren Distanz heutiger Jugend zu den furchtbaren Ereignissen die wachsende Sympathie für bestimmtes Gedankengut, den Titel „Kriegsminister“ da und einen „Kriegstreiber“ dort gegenüber. „Eigentlich sollten wir längst daraus gelernt haben und uns mit jedem Fund einer Fliegerbombe bewusst zu werden, wie nahe uns Bedrohung kommen kann. Statt Angst, sei aber der Glaube an Christus ein besserer Ratgeber, gemeinsam für Frieden und Gerechtigkeit einzutreten“, machte er Hoffnung. Anschließend zogen die Fahnenabordnungen der Feuerwehren, Hilfsorganisationen, Schützen, des Bürger- und Männervereins, der Soldaten- und Kriegerkameradschaft sowie einer Gruppe der örtlichen Bereitschaftspolizei unter Führung von Polizeioberrat Pfaffenzeller gemeinsam zur Nikolauskirche, um an der dortigen Gedenkstätte Kränze niederzulegen. Vor Ort stellte zuvor Bürgermeister Frank Zeitler in seiner Ansprache die tiefsinnigere Bedeutung des Gedenkens heraus. „Ein Tag, der uns auffordert, aus der Vergangenheit Verantwortung für die Gegenwart und die Zukunft zu übernehmen, indem wir den Blick über die Opfer des Krieges, der Gewaltherrschaft, Terror und Verfolgung hinaus weiten auf Frauen, Männer und Kinder, deren Leben durch Machtmissbrauch, Hass oder Ideologien zerstört werden – aktuell weltweit in den Krisenherden, aber auch in unserem direkten Alltag. Der Volkstrauertag erinnert uns daran, dass jede Opfergeschichte zählt, dass jedes Leben eine Mahnung ist. Denn der Frieden beginnt nicht erst zwischen Staaten, sondern bei uns selbst, unserem Handeln, in Worten und unserem Miteinander!“ Den Abschluß der Zeremonie bildeten ein Fahnenappell und die von der Jugendblaskapelle intonierten Hymnen.