Das privat geführte Gerhard-Neumann-Museum in Niederalteich bei Deggendorf war Ziel der Reservistengruppe aus Vilseck. Das Museum trägt seinen Namen zu Ehren eines deutschen Ingenieurs, der 1947 in die USA auswanderte und es dort bis zum Leiter der Triebwerksabteilung bei der Firma General Electric brachte. Das bedeutendste Produkt, das dort unter seiner Leitung entstand, ist das J-79 Triebwerk. Dieses Triebwerk wurde insgesamt mehr als 19.000-mal hergestellt und fand weltweit in zivilen und militärischen Flugzeugen Verwendung. Auch der bekannte Starfighter, die F104 der deutschen Luftwaffe und Marine, war mit diesem Triebwerk ausgerüstet.
So ist es kein Wunder, dass in dem Museum die F104 neben anderen Exponaten im Vordergrund steht. Heinrich Deinzer, der selbst auf diesem Flugzeug ausgebildet wurde, organisierte und leitete den Besuch, an dem auch flugbegeisterte Gäste aus dem Vilsecker Umland teilnahmen.
Durch die Ausstellung führte der Besitzer des Museums, Josef Voggenreiter, der in seinem Einführungsvortrag auf die Entstehungsgeschichte des Museums und die Bedeutung von Gerhard Neumann für die Entwicklung der Luftfahrt einging, Als Anschauungsobjekt diente dazu ein Original J79-Triebwerk das in seine Komponenten, Kompressor, Brennkammer, Turbine, Nachbrenner und Schubdüse unterteilt war.
Dabei konnten die Funktionsweise und Details der Konstruktion gut erklärt werden. Neben mehreren F-104 Flugzeugen war auch eine Mig-21 als ein Vertreter der Gegner im Kalten Krieg zu bestaunen. Die jüngere Gegenwart war durch ein 1:1 Modell eines Tarnkappenflugzeuges, einer Geheimentwicklung der Firma MBB, vertreten.
Heinrich Deinzer bedankte sich im Namen der Reservistenkameradschaft Vilseck beim Museumschef und überreichte als Dankeschön eine alte, originale Checkliste für die F-104. Ein gemütliches Zusammensein in einem Gasthof rundete den Besuch ab, bei dem die gesammelten Eindrücke nochmals diskutiert und verarbeitet wurden.