Eslarn. Die Kreisgruppe Vohenstrauß vom Bayerischen Jagdverband (BJV) feiert alljährlich Anfang November zu Ehren des Schutzpatrons der Jäger und Forstleute im Wechsel in den jeweiligen Hegegemeinschaften Waidhaus, Vohenstrauß, Leuchtenberg, Tännesberg und Eslarn/Moosbach eine Hubertusmesse. Die alljährlichen Höhepunkte sind die eindrucksvolle Hubertusmesse mit der Jagdhornbläsergruppe und die Aufnahme von Jungjägern mit dem traditionellen Jägerschlag. Am Sonntag trafen sich die Mitglieder der Kreisgruppe mit Ehrengästen und zahlreichen Besuchern in Eslarn. Die Hubertusmesse in der Pfarrkirche zelebrierte Pater Felix (Matthias Meckl) gemeinsam mit Pfarrer Udo Klösel, Mitglied der Kreisgruppe, und Pfarrvikar Basil. Erst vor kurzem konnte Pater Felix als „großer Fan“ der Jagdhornbläser die Gruppe anlässlich des 250. Jahrestages der „Kurfürstlichen Jagd“ mit Ehrenpublikum wie Prinzessin Gudila und Prinz Christoph von Bayern im Augustinerkloster „Maria Eich“ bei Planegg willkommen heißen. Wie in Eslarn sorgten die leidenschaftlichen Bläser im Kloster wie auch in ihrer Heimat für unvergessliche Momente. In der Eslarner Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ wies vorm Altar ein prächtig geschmücktes Hirschgeweih mit einem Kreuz, Tannengrün und herbstlichen Laub auf die Eslarner Hubertusmesse hin. Die Darstellung erinnerte an eine im 7. Jahrhundert geschehene Legende mit Hubertus von Lüttich und einem Hirschen, der ein brennendes Kreuz zwischen dem Geweih trug. „Die Legende mahnt die Jägerinnen und Jäger achtsam und respektvoll mit Wildtieren und der Natur umzugehen“, stellte Michael Kraus als Vorsitzender der BJV-Kreisgruppe bei der Begrüßung fest. In der Predigt erinnerte Pater Felix an die Legende, nach der der Kurfürst im Waldstück um das Augustinerkloster „Maria Eich“ den Hirschen als König des Waldes das Leben schenkte. „Wir leben nicht alleine, sind alle ein Teil der Schöpfung und ein Geschenk Gottes und auch ihr seid Hirtinnen und Hirten und nicht nur Jäger.“ Der Prediger wies darauf hin, dass alle, Menschen, Tiere und Natur, aus derselben Erde geschaffen und aus dem fruchtbaren Ackerboden geformt sind. Die Messfeier gestalteten Organistin Martina Brenner und die seit 1968 bestehende Jagdhornbläsergruppe um Leiter Eduard Forster (seit 1986). Die Bläser wiesen die zahlreichen Zuhörer während der Messfeier und im Anschluss bei einem Konzert mit jagdlich bezogenen Melodien und einer beeindruckenden Akustik in der Kirche auf die Verbindung zur Jagd hin. Im Repertoire hatten die Bläser auch die traditionellen Stücke „Wiedersehen“, „Jagd vorbei“ und „Halali“. Im Anschluss nach dem Segen und dem Konzert traf sich die Jägerschaft mit Gästen am Pfarrheim zum Jungjägerschlag. Weil der außergewöhnliche Brauch mit strengem Ritual das Interesse der Öffentlichkeit spürbar geweckt hat, wird der Jungjägerschlag erneut nicht hinter verschlossenen Türen, sondern zwischen Lagerfeuerstellen und Fackeln am Vorplatz des Pfarrheims öffentlich zelebriert. Der Jägerschlag ist ein traditioneller Akt, bei dem ein Jungjäger nach bestandener Prüfung feierlich in die Gemeinschaft der Jäger aufgenommen wird. Dabei wird er mit einem Hirschfänger (langen Jagdmesser) von erfahrenen Jägern dreimal leicht auf die Schulter geschlagen und legt dabei ein Versprechen ab, sich zukünftig an die Regeln der Waidgerechtigkeit zu halten. Durch das strenge Ritual führte Zeremonienmeister Martin Götz mit Jägerinnen-Beauftragter Ulrike Guttenberger und Jungjäger-Beauftragten Maximilian Ram. Den Jägerschlag erhielten kniend auf einer „Sauschwarte“ Anna Balk, Christin Thumann, Andreas Hofmeister, Rene Kreuzer, Rainer Richthammer und Kilian Blobner. Den Jägerschlag an den einzelnen Personen führten mit dem Auflegen eines Hirschfängers und den Worten „Der Schlag soll dich zum Jäger weihen” die erfahrenen Jäger Ludwig Hartl, Tännesberg, Anton Schwarzmeier, Waidhaus, Hubert Grötsch, Waidhaus, Werner Ertl, Waldthurn, Josef Lingl, Vohenstrauß und Hans-Peter Klünner aus Tännesberg aus. Im Grußwort betonte Pfarrer Udo Klösel als oberstes Ziel der Jäger und „guten Hirten“ das Wohl der Schöpfung und die Liebe zur Natur. Bürgermeister Reiner Gäbl hob die Solidargemeinschaft der Jagdgemeinschaften mit dem Forst und den Bauern hervor. Dabei erinnerte Gäbl an manche lange Abende und Diskussionen. Ein krönender Abschluss war die Verleihungen der Jungjägerbriefe und der Prüfungszertifikate an die Jagdhundeführer anlässlich der diesjährigen Brauchbarkeitsprüfung. Bei der anschließenden Hubertusfeier wurden die Mitglieder der Kreisgruppe Vohenstrauß und ihre Gäste im Pfarrheim von der Eslarner Kolpingsfamilie bestens mit Speis und Trank bewirtet.