Drei Tage lang erlebten die Drittklässler der Markgraf Diepold Grundschule Waldsassen ein besonderes Theaterprojekt, das soziale Kompetenzen in den Fokus rückte. Unter dem Titel People´s Theater nahmen die Schülerinnen und Schüler täglich eine Stunde lang an verschiedenen Modulen teil, die Freundschaft, Respekt und Ermutigung und Zusammenarbeit in der Gruppe thematisierten. Das theaterpädagogische Training verfolgt das Ziel, soziales Lernen in den Lebenswelten der Kinder zu verankern. In alltäglichen Konfliktsituationen greifen die Akteure die Themen auf und veranschaulichen sie spielerisch. Begleitend zur Aktion waren die Kinder zunächst Zuschauer, um dann über die Stop-and-Act-Methode aktiv in die Rollen zu schlüpfen. So erfuhren sie in geschützten Räumen verschiedene Perspektiven, lernten Wünsche und Gefühle der Figuren kennen und übten Lösungswege durch Dialog statt Gewalt. Nach den Aufführungen leitete das Moderationsteam Gespräche mit den Kindern, um deren Sichtweisen auf Konflikte zu erfassen. Der Ansatz bietet eine besondere Form der friedlichen, konfliktlösenden Gesprächskultur. Die Initiatorinnen des Projekts, Cara Schönborn, Pansa Pannee, Michelle Miessler und Lillyana Reutzel, zeigten sich begeistert von dem Mut der jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sich frühzeitig einzubringen. Die vier jungen Künstlerinnen aus Offenbach bei Frankfurt führen das Projekt im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres durch. Beantragt wurde das Vorhaben über den Förderverein der Grundschule und finanziert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben”, dessen Mittel soziale Projekte und Veranstaltungen wie diese ermöglichen. Annika Gulden, Jugendsozialarbeiterin, koordinierte die Organisation und betonte das Lernen-by-doing-Konzept als besonders nachhaltig.