Auch dieses Jahr hat die Fachschaft Geschichte an der Realschule am Tor zur Oberpfalz wieder eine Exkursion mit der gesamten zehnten Jahrgangsstufe nach Flossenbürg in die Gedenkstätte des dortigen Konzentrationslagers organisiert. Nachdem bereits in der neunten Jahrgangsstufe die Themen Nationalsozialismus, Judenverfolgung und Holocaust im Geschichtsunterricht intensiv besprochen wurden, erfuhren die Schülerinnen und Schüler in mehreren Führungen weitere Details über diesen geschichtsträchtigen Ort. Besonders die Einzelschicksale, die in der Dauerausstellung der ehemaligen Wäscherei sehr gut aufbereitet sind, blieben im Gedächtnis. Vor allem bei dem kalten, grauen Novemberwetter hinterließen der Appellplatz und das Krematorium einen nachhaltigen Eindruck auf die Jugendlichen. Die bedrückende Atmosphäre und das Bewusstsein, dass an diesem Ort unzählige Menschen unsägliches Leid erfahren mussten, machten das historische Geschehen greifbarer als jedes Schulbuch es je könnte. Als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage” ist es an der Staatlichen Realschule Kemnath gute Tradition sich bewusst mit der Geschichte auseinanderzusetzen und Verantwortung für die Gegenwart zu übernehmen. Gerade in einer Zeit, in der gesellschaftliche Spannungen zunehmen und demokratische Werte zunehmend infrage gestellt werden, ist es wichtiger denn je, Haltung zu zeigen und für Toleranz, Menschlichkeit und Erinnerungskultur einzustehen. So bleibt der Besuch in Flossenbürg nicht nur ein geschichtlicher Unterrichtsgang, sondern auch eine Mahnung, wie zerbrechlich Frieden und Freiheit sein können – und dass alle dazu beitragen können, diese Werte zu bewahren.