„Dieser heutige Volkstrauertag ist als Gedenktag wichtiger denn je: Er erinnert uns daran, dass Frieden nicht selbstverständlich ist. Es bedarf Einsatz, Mut und Gemeinschaft“, sagte der Waldthurner Bürgermeister Josef Beimler am Kriegerdenkmal am Kirchplatz. Für den Rathauschef war es der letzte Volkstrauertag als Bürgermeister der Marktgemeinde Waldthurn.
Nach dem feierlichen Gottesdienst bewegte sich ein langer Trauerzug, angeführt von der Trachtenkapelle Waldthurn, Vereinen, Marktrat, Pfarrgemeinderat und Pfarrer Norbert Götz zum Kriegerdenkmal auf dem Marktplatz.
Der Volkstrauertag sei ein Tag der Stille, meinte Beimler weiter. Ein Tag, an dem wir zurückblicken auf Millionen Tote, auf zerstörte Dörfer und Städte, auf gebrochene Leben und auf unermessliches Leid. Auch in Waldthurn und in den umliegenden Ortschaften erinnern uns Namen, eingemeißelt in unseren Gedenkstein, an Männer, die aus dem Krieg nicht heimkehrten. „Hinter jedem Namen steckt Leid, Trauer und die Frage: Warum?“
In Waldthurn wisse man, was Zusammenhalt bedeutet – ob im Marktrat, in der Vereinsgemeinschaft oder in der Zusammenarbeit mit der kirchlichen Gemeinde. „Überall erleben wir, dass unsere Gemeinschaft trägt. Gerade in schwerer werdenden Zeiten zeigt sich, was unsere Gemeinde besonders macht. Wir schauen nicht weg, wir packen gemeinsam an.“ Der Zusammenhalt sei kein Zufall; er sei das Ergebnis von Vertrauen, Ehrenamt und generationsübergreifender Verantwortung. Frieden beginne immer im Kleinen – in unseren Familien, in der Nachbarschaft und in unserer Marktgemeinde. Der Volkstrauertag mahne uns auch, nie wieder Gleichgültigkeit gegenüber Leid und Unrecht zuzulassen.
Die Trachtenkapelle Waldthurn und die Waldthurner Sänger unter der Leitung von Josef Pflaum sen. umrahmten die Zeremonie sehr würdevoll. Die Markträte Georg Stahl und Dr. Michael Troidl legten am Kriegerdenkmal einen Kranz nieder.
Die achtjährige Sophie Bruischütz und die neunjährige Emily Beierl trugen Gedanken zum Volkstrauertag und Fürbitten vor.
Der Bürgermeister bedankte sich bei allen, die zur würdigen Gestaltung des Volkstrauertages beigetragen haben – allen voran bei Pfarrer Norbert Götz für die Gestaltung des Gottesdienstes, bei den beiden Mädchen für das Vortragen von Gedanken und Gebeten, bei allen Vereinen und Verbänden mit Fahnenabordnungen sowie bei der Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaft 1884 Waldthurn, die die Ehrenwache stellte und mit den Salutschüssen einen würdevollen Rahmen gab.