Die zweite Veranstaltung der Stiftlandtage 2025 der IKom Stiftland führte die Besucher in die Wälder rund um Mitterteich. Auf der rund 14 Kilometer langen Expedition waren die Teilnehmer zusammen mit Wolfgang Pröls, dem ehemaligen Revierleiter des Forstreviers Mitterteich, mit dem Fahrrad unterwegs. Dabei wurden an verschiedenen Stationen im Wald die naturschutzfachlichen Aspekte der Waldbewirtschaftung sowie die Historie des Waldes erläutert.
Zunächst ging Wolfgang Pröls auf die rechtlichen Rahmenbedingen der Waldbewirtschaftung vor dem Hintergrund des Naturschutzes im Staatswald in Bayern ein und zeigte dabei auf, dass der Naturschutz nicht als separates Arbeitsfeld anzusehen ist, sondern vielmehr integraler Bestandteil der naturnahen Waldbewirtschaftung ist.
Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Vorkommen der Waldameise. Zwischen Tirschenreuth und Mitterteich gibt es ein herausragendes Vorkommen in Deutschland, eine sogenannte Megakolonie, mit über 2.000 Nestern. In ihrem Jagdgebiet nimmt die Ameise großen Einfluss auf die Insektenwelt, vor allen Dingen auf die pflanzenfressenden Arten, bei denen es sich häufig um Baumschädlinge handelt. Ein zweiter Schwerpunkt war das Vorkommen von Fledermäusen. In den Wäldern um Mitterteich gibt es an die 10 verschiedene Fledermausarten.
Danach ging Wolfgang Pröls auf die Waldhistorie in der Region ein, welche vornehmlich von der Siedlungs- und Rodungstätigkeit des Kloster Waldsassen sowie im 13. und 14. Jahrhundert von der Eisenverhüttung in der Oberpfalz geprägt wurde und dadurch zu einer starken Übernutzung der Wälder geführt hatte. Maßgeblich beeinflusst wurden die Wälder auch ab dem 18. Jahrhundert durch die Streunutzung, welche zu einer Degradierung der Waldböden geführt hat.
Nach der spannenden Exkursion gab es abschließend noch eine gemeinsame Brotzeit, bevor es wieder zum Ausgangspunkt mit dem Fahrrad zurückging.