Auch in diesem Jahr gibt es wieder die Stiftlandtage der IKom Stiftland, bei denen es an 10 verschiedenen Tagen in den zehn Kommunen des Zweckverbands jeweils eine Veranstaltung gibt. Die erste Veranstaltung in diesem Jahr war ein Vortrag über den verrückten Bahnhof in Pechbrunn im Sportheim des SV Pechbrunn.
Der geborene Groschlattengrüner Volker Grunert nahm die zahlreich erschienenen Besucher dabei mit auf eine spannende Zeitreise durch die Geschichte der Eisenbahn in der Region und erläuterte die Hintergründe zum verrückten Bahnhof in Pechbrunn.
Zu Beginn begrüßte 1. Bürgermeister Stephan Schübel die rund 40 Besucher, die sich im Sportheim eingefunden hatten.
Danach folgte der spannende und mit allerlei Anekdoten gewürzte Vortrag von Volker Grunert, der dem Thema entsprechend auch per Bahn angereist war.
Nachdem der Bahnbau zwischen Wiesau und Marktredwitz 1880 per Gesetz genehmigt worden war, musste etwa in der Mitte der Strecke ein Bahnhof mit Ausweichgleis gebaut werden, da die Strecke zunächst eingleisig war. Der Standort für den Bahnhof wurde auf Pechbrunner Boden festgelegt, erhielt aber den Namen des zu dieser Zeit größeren Nachbarortes Groschlattengrün. 1882 wurde die Bahnstrecke zwischen Wiesau und Marktredwitz dann eröffnet, wusste Volker Grunert zu berichten.
Durch die Bahnstation kam Schwung ins Wirtschaftsleben der beiden Ortschaften und neue Arbeitsplätze entstanden. Schon bald war die eingleisige Eisenbahnstrecke dem zunehmenden Zugverkehr nicht mehr gewachsen. Das steigende Verkehrsaufkommen erforderte ein zweites Streckengleis. Am Bahnhof Groschlattengrün gab es Schwierigkeiten, weil nicht genügend Platz für die neuen Gleise vorhanden war.
Nun gab es laut Volker Grunert zwei Möglichkeiten: Entweder, das zweistöckige Gebäude abzubrechen und weiter entfernt neu zu errichten oder das Gebäude soweit zu verschieben, bis genügend Raum für die neuen Gleisanlagen geschaffen war. Man entschied sich für die Verschiebung und so kam Groschlattengrün, bzw. Pechbrunn zu einem „verrückten Bahnhof“, indem er im Jahr 1900 um 10 Meter versetzt wurde. Dazu hatte Volker Grunert auch zahlreiche historische Fotos in seinem Vortrag, auf denen das große Spektakel zu sehen war.
Zum Abschluss gab Volker Grunert sogar noch ein selbstverfasstes Gedicht zum verrückten Bahnhof in Pechbrunn zum Besten, welches mit großem Applaus bedacht wurde.