Die Ausflügler des Katholischen Frauenbundes Flossenbürg vor dem Hofcafé Röll in Sandharlanden (Bild: Sonja Sczech)

Kulinarische Highlights und viele spannende Informationen beim Ausflug des Frauenbundes

Vierzig Frauen und ein Mann aus Flossenbürg und Umgebung machten sich am 27. September auf zu einem Tagesausflug ins niederbayerische Abensberg. Der katholische Frauenbund hatte wie immer neben seinen Mitgliedern auch alle anderen Interessierten eingeladen. Bei bestem Herbstwetter waren zunächst der Hofladen und das Hofcafé der Familie Röll im Ortsteil Sandharlanden das Ziel der Gruppe. Erstes Highlight war ein ausgiebiger Brunch, der keine Wünsche offen ließ und auch Zeit für viele Gespräche gab. Im Anschluss stand eine Hof- und Gartenführung auf dem Programm. Zunächst erläuterte Hofchefin Vroni Röll in zum Teil bewegender, oft aber vor allem amüsanter Art und Weise die Entwicklung des Hofes und auch ihr Mitwirken in den BR-Sendungen „Landfrauenküche” und „Lebenslinien”. Danach gab ihre Mutter Sieglinde Röll fachkundig viele spannende Einblicke in den Anbau von Spargel, Gemüse und Kräutern auf dem Hof. Zahlreiche Fragen der Zuhörerinnen wie „Warum ist Spargel aus dem Supermarkt manchmal holzig?” zeigten das große Interesse. Nach dem abschließenden Besuch des Hofladens ging es weiter in das Zentrum von Abensberg. Hier bot sich die Gelegenheit, an einer historischen Stadtführung teilzunehmen. Der Gästeführer spannte einen Bogen von den ersten steinzeitlichen Funden in der Umgebung über die Blüte des Ortes in Mittelalter und früher Neuzeit bis hin zur Säkularisation im 19. Jahrhundert, und zeigte der Gruppe so manchen sonst verborgenen Ort wie die Gruft im ehemaligen Mönchskloster. Nach einem Abstecher zum Hundertwasserturm endete der Ausflugstag mit Kaffee und leckerem Eis in der Altstadt.
Tabea Meiler und Luisa Riedl freuen sich über die Spende des Frauenbundes, überreicht von Birgit Erndt und Sonja Sczech (v.l.) (Bild: Sonja Sczech)

Vereinsjugend Flossenbürg freut sich über die Spenden aus der Kräuterbuschenaktion des Frauenbundes

Der katholische Frauenbund Flossenbürg hatte wie jedes Jahr im August anlässlich des Festes Mariä Himmelfahrt zahlreiche Kräuterbuschen gebunden. Fast 130 duftende Gebinde waren von Pater Dariusz Sztuk gesegnet und gegen eine Spende an die Gläubigen der Pfarrei abgegeben worden. Auch heuer waren die Pfarreiangehörigen sehr großzügig, sodass 500€ gesammelt werden konnten. Diesmal beschloss die Vorstandschaft des Frauenbundes, den Erlös der Vereinsjugend des örtlichen TSV zugute kommen zu lassen. Diese engagiert sich mit zahlreichen Aktionen für die Flossenbürger Kinder und Jugendlichen. Besonders beliebt ist das mehrtägige Zeltlager am Monte Kaolino in den Sommerferien. Die jungen Organisator*innen setzen jedes Jahr alles daran, den teilnehmenden Kids unvergessliche Tage zu ermöglichen, und das zu einem für alle Familien bezahlbaren Preis. Aufgrund der ständig weiter steigenden Kosten für Anschaffungen wie neue Zelte und Feldbetten, aber auch für Verpflegung usw. wird es aber ohne Sponsoren immer schwieriger, den Teilnahmebeitrag stabil zu halten. So freuten sich Vereinsjugendleiterin Tabea Meiler und ihre Stellvertreterin Luisa Riedl über die Unterstützung durch den Frauenbund und die Freigiebigkeit der Pfarreiangehörigen, die die Summe erst möglich gemacht hatten. Die beiden Vorsitzenden des Frauenbundes, Birgit Erndt und Sonja Sczech, betonten bei der Übergabe, dass dem Verein neben der Spenden für internationale Hilfsprojekte stets auch die lokalen Gruppierungen sehr am Herzen liegen.
Kirchenpfleger Josef Völkl überreichte Pater Dariusz eine Spende der Pfarrei (Bild: Sonja Sczech)

Bereits zum 30. Mal als Urlaubsvertretung in der Pfarrei

„Wenn man all meine Aufenthalte bei Euch zusammenrechnet, dann war ich insgesamt schon über zwei Jahre lang hier in der Pfarrei in Flossenbürg”, stellte Pater Dariusz Sztuk am Ende seiner für dieses Jahr letzten Gottesdienste schmunzelnd fest. Bereits seit 1996, und damit heuer zum 30. Mal übernahm er als Seelsorger die Urlaubsvertretung in der katholischen Pfarrei St. Pankratius. Nicht einmal die Corona-Pandemie konnte diese Serie stoppen. Dies war Anlass genug, dass Christina Rosner im Vorabendgottesdienst und Kirchenpfleger Josef Völkl in der Sonntagsmesse im Namen von Pfarrer John Subash Vincent und der Pfarreiangehörigen dem polnischen Geistlichen ihren herzlichsten Dank aussprachen. Zugleich gratulierten sie zum 30. Jubiläum seiner Priesterweihe. Zuvor hatte Pater Dariusz in seiner Abschlusspredigt hervorgehoben, wie wichtig es sei, dass Europa sich auf seine christlichen Werte besinne. Nur so sei ein friedliches Zusammenleben von Familien, Gemeinschaften und Völkern möglich. Es sind Impulse wie diese, die die Flossenbürger jedes Jahr aufs Neue schätzen. Und so wurden in den drei Wochen seines Aufenthalts in der Gemeinde auch abseits der Gottesdienste langjährige Freundschaften und Kontakte gepflegt und vertieft. Als Dank für Pater Dariusz' Treue, seinen Dienst und sein segensreiches Wirken überreichte die Pfarrei eine Kerze mit dem Motiv des Altarraums der Flossenbürger Kirche sowie eine Flasche Frankenwein. Ebenso war die Kollekte des Wochenendes als Unterstützung für seine Arbeit bestimmt. Auch die KAB und der katholische Frauenbund Flossenbürg übergaben Pater Dariusz Spenden für seine Projekte. „Wir gehen fest davon aus, dass wir Sie auch die nächsten 30 Jahre bei uns begrüßen dürfen!” Diese Hoffnung sprach allen Gläubigen aus dem Herzen. Und so verabschiedete man sich mit den besten Wünschen, auch für das persönliche Wohlergehen des Paters, in Vorfreude auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.
Interessiert verfolgten die vielen Teilnehmenden den Vortrag (Bild: Sonja Sczech)

Indisch-bayerischer Abend in Flossenbürg

So schnell war noch keine Veranstaltung des katholischen Frauenbundes Flossenbürg ausgebucht: In Rekordtempo hatten sich 50 Personen zum „Indisch-bayerischen Abend” angemeldet. Ein bunt gemischtes Publikum kam zum Vortrag und gemeinsamen Essen im Theresienheim zusammen. Pfarrvikar Dr. John Palathinkal hatte sich ohne zu zögern bereiterklärt, einen besonderen Abend vorzubereiten. Nach einigen Begrüßungs- und Dankesworten der Vereinsvorsitzenden Sonja Sczech berichtete er von seiner Heimatdiözese Diphu im nordindischen Bundesstaat Assam. In seinem mit vielen Fotos illustrierten Vortrag stellte er das noch junge Bistum vor. Rund 75.000 Gläubige verschiedenster Ethnien werden dort von Priestern betreut, die zumeist, wie Dr. Palathinkal selbst, aus Südindien als Missionare in den Norden kamen . Ein Schwerpunkt liegt dabei auch auf der Schulbildung für bedürftige Kinder. Außerdem stellte Pfarrvikar John seinen Gebetskreis „Missionaries of Apostolic Grace” vor, der Gläubige weltweit im täglichen Gebet und karitativen Werken verbindet. So wurde von der Gemeinschaft in Pfarrvikar Johns Heimat Kerala das „Grace Home” errichtet, um Bedürftige mit Nahrung und Medizin, aber auch spirituell zu unterstützen. Nach dem Vortrag waren alle schon gespannt auf den kulinarischen Teil des Abends. Unterstützt von einer Gruppe indischer Studenten der OTH, die ebenfalls in Flossenbürg wohnen, hatte Pfarrvikar John in stundenlanger Vorbereitung ein besonderes Buffet gezaubert, das alle Erwartungen übertraf: Alle waren vom Chicken Chili, Beef Stew, Fried Rice, Parotta und der Nachspeise Payasam restlos begeistert. Da waren die bayerischen Schmankerln, die ebenfalls angeboten wurden, fast überflüssig. Die Gäste bedankten sich nicht nur mit tosendem Applaus und Worten des Lobes, sondern auch mit großzügigen Geldspenden: Die stolze Summe von 800 € wurde vom Frauenbund noch aufgerundet, sodass der Vorstand Pfarrvikar John eine Spende von 1000 € für seine karitativen Projekte überreichen konnte.
Der katholische Frauenbund freut sich über die große Nachfrage nach den selbst gebundenen Kräuterbuschen und Kränzchen.  (Bild: Christina Rosner)

Kräuterbuschen Verkauf an Maria Himmelfahrt

Die Tradition, Kräuterbüschel zu Mariä Himmelfahrt zu binden, ist ein Brauch, der bis heute lebendig geblieben ist. Es wird gesagt, dass zwischen sieben und neunundneunzig Kräuter in einen solchen Büschel gehören. Die Kräuter werden am Abend vor Mariä Himmelfahrt gesammelt und zu Sträußen gebunden, die in der Mitte häufig eine Königskerze, auch Marienkerze genannt, enthalten. Diese ist von einer Vielzahl von heimischen Kräutern umgeben, wie beispielsweise Alant, Arnika, Baldrian, Beifuß und Kamille, sowie Johanniskraut, Liebstöckel, Pfefferminze und viele andere mehr. Oft werden auch Rosen und Getreideähren als Symbol für die Jungfrau Maria in die Sträuße eingebunden. Am 15. August, dem Tag der Mariä Himmelfahrt, werden die Kräuterbüschel in einem feierlichen Gottesdienst gesegnet und anschließend im Haus aufgehängt, oft im Herrgottswinkel. Größere Büschel müssen zunächst an einem luftigen Ort trocknen, bevor sie ihren Platz im Haus oder im Stall finden. Ein alter Brauch, der auch heute noch praktiziert wird, besteht darin, getrocknete Pflanzenteile bei Unwettern im Feuer zu verbrennen, um das Haus vor Blitzschlag und Unglück zu schützen. Der Zeitraum zwischen Mariä Himmelfahrt und dem 15. September wurde früher als „Frauendreißiger“ bezeichnet, da in dieser Zeit die Heilkräuter besonders wirkstoffreich sind. Traditionell wurden in diesem Zeitraum von Frauen alle notwendigen Heilkräuter gesammelt, um die Familie während der kalten Jahreszeit mit Heilmitteln zu versorgen. In Flossenbürg hat der Frauenbund unter der Leitung von Frau Sonja Sczech auch in diesem Jahr wieder die Aufgabe übernommen, Kräuter zu sammeln und Sträuße zu binden. Nach dem Sammeln von Heilpflanzen wie Getreide, Minze, Oregano und vielen anderen, wurden in der „Kräuterbüschelwerkstatt“ wunderschöne Sträuße gefertigt. Der Duft der vielen verschiedenen Kräuter und Blumen erfüllte die Werkstatt, während die Frauen mit Geschick und Kreativität zahlreiche Kräuterbüschel für den Verkauf an Mariä Himmelfahrt herstellten. Der Erlös aus dem Verkauf der Kräuterbüschel wird an den Helfer vor Ort (HvO) gespendet und kommt somit einem guten Zweck zugute.
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