Am vergangenen Samstag lud der Bund Naturschutz gemeinsam mit dem Bund Deutscher Forstleute und dem Naturpark Steinwald zu einer besonderen Familienführung ein. Unter dem Motto „Wo wohnt das Reh, wo lebt der Specht?” begaben sich zahlreiche Kinder mit ihren Eltern auf eine spannende Entdeckungstour durch den „Geisterwald” bei Pullenreuth. Unter der Leitung von Försterin Annette Schödel (ALEF) gingen die Kinder begeistert auf Spurensuche. Sie entdeckten Futterplätze von Wildschwein und Eichhörnchen, lernten die Unterschiede im Verbiss von Hase und Reh kennen, fanden die Wohnung des Schwarzspechts sowie die Kinderstube der Gallwespe. Für Staunen sorgten auch Kiefer- und Wirbelknochen eines Wildschweins, die mitten im Wald entdeckt wurden. Ein besonderes Highlight war die Begegnung mit einer Kreuzotter – zumindest mit einer täuschend echten Attrappe. Anhand dieser erklärte Schödel den Kindern, wie man sich bei einer zufälligen Begegnung mit der Schlange verhält, und nahm so die Angst vor dem faszinierenden Tier. Auch Fragen nach möglichen Begegnungen mit Wolf oder Wildschwein beantwortete sie anschaulich und beruhigend. Bei einer gemütlichen Brotzeit mitten im Wald wartete eine weitere Überraschung: Ein zuvor deponiertes Hirschgeweih und ein Rehgehörn wurden entdeckt. Die Kinder konnten die Fundstücke anfassen und so spielerisch die Unterschiede zwischen beiden Tierarten begreifen. Während die Kinder auf diese Weise tief in die Welt des Waldes eintauchten, erhielten die Eltern von Revierförster Wolfgang Schödel (Bayerische Staatsforsten) Einblicke in nachhaltige Forstwirtschaft. Er erklärte die Holzernte, die Bedeutung frischer Hiebe im Wald und die Balance zwischen Naturschutz und Nutzung. So bot die zweistündige Wanderung nicht nur spannende Einblicke für die Kinder, sondern auch wertvolle Informationen für die Erwachsenen.