Am Sonntag luden der Bund Naturschutz Tirschenreuth und der Naturpark Steinwald zu einer Waldführung ein. Unter Leitung von Revierförster Wolfgang Schödel (Bayerische Staatsforsten) und Martin Wittmann (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) ) informierten sich rund 20 Besucher und Waldbesitzer über den Borkenkäfer, seine Gefahren und Möglichkeiten zum Schutz der Fichte. Startpunkt war der Parkplatz an der Glasschleif bei Arnoldsreuth. Schödel gab zunächst einen Überblick über die klimatischen Veränderungen im Steinwald und erklärte, wie steigende Temperaturen und Trockenphasen den Schädling begünstigen. Im Revier stellte Wittmann die Biologie des Buchdruckers vor. Unter der Rinde eines befallenen Stammes waren die typischen Brut- und Fraßgänge gut zu erkennen. Das Fehlen von Ausflugslöchern deutete darauf hin, dass sich der angrenzende Bestand bislang nicht infiziert hat. Dennoch, so betonten Wittmann und Schödel, sei eine regelmäßige Kontrolle unerlässlich. Sie erläuterten, worauf Waldbesitzer achten sollten, Warnsignale seien Bohrmehl, kleine Einbohrlöcher und verfärbte Nadeln.
Überraschenderweise ist der aktuelle Befall heuer deutlich geringer als in den Vorjahren. Als mögliche Ursachen nannten die Förster die kühlen Frühjahrsmonate und eine konsequente Aufarbeitung befallener Bäume. Dennoch bleibe der Käfer eine ernsthafte Bedrohung, besonders in Verbindung mit dem Klimawandel.
Ein zentrales Thema der Exkursion war der klimaangepasste Waldumbau. Mischwälder mit vielfältiger Baumstruktur erhöhen langfristig die Widerstandskraft der Bestände. Neben der Bekämpfung des Schädlings seien daher auch gezielte Pflanzungen und Pflegearbeiten entscheidend. Die Teilnehmer nutzten die Gelegenheit für Fragen und Erfahrungsaustausch und erhielten zudem Informationen zu aktuellen Förderprogrammen für Waldbesitzer.
Die Veranstaltung machte deutlich: Aufklärung, Prävention und gemeinsame Anstrengungen sind unerlässlich, um den heimischen Wald zu erhalten.