Rund 20 Interessierte folgten am vergangenen Sonntag der Einladung des Bund Naturschutz und des Naturparks Steinwald zu einer besonderen Wanderung an der Kösseine. Unter dem Titel „Happy Tümpel Tour“ standen die Anlage von Feuchtbiotopen, die Renaturierung von Mooren sowie ein zukunftsfähiger Waldaufbau im Fokus der rund zweieinhalbstündigen Exkursion.
Revierförster Wolfgang Schödel erläuterte anschaulich die Funktion von angelegten Feuchtbiotopen, die per Bagger modelliert wurden. „Solche Tümpel sehen zunächst technisch aus, entwickeln aber schnell eine enorme biologische Vielfalt“, erklärte Schödel. Die Wasserflächen helfen nicht nur Amphibien und Libellen, sondern tragen entscheidend zur Stabilisierung des Wasserhaushalts bei – ein wichtiger Aspekt in Zeiten zunehmender Trockenheit und Wetterextreme durch den Klimawandel.
Dabei wurde auch die positive Gestaltung des Waldbildes thematisiert: Bei den Baggerarbeiten gefundene große Findlinge wurden kunstvoll in und an den Tümpeln aufgestapelt und fügen sich harmonisch in die Landschaft ein. Sie bieten nicht nur strukturreiche Lebensräume für Kleintiere, sondern werten auch die Waldästhetik sichtbar auf. Moore und Feuchtbiotope wirken dabei wie natürliche Wasserspeicher und Kühlzonen im Wald.
Aufgrund der etwas kühleren Witterung ließen sich zwar nur wenige Schmetterlinge und Libellen blicken, dennoch konnten Hufeisen-Azurjungfer, Schwarze Heidelibelle und Moosjungfer entdeckt und bestimmt werden. Auch der Waldumbau spielte eine wichtige Rolle auf der Tour. Angesichts der Schäden durch Hitze, Stürme und Borkenkäfer erläuterte der Fachmann, wie ein klimaresilienter Wald mit Mischbaumarten aufgebaut werden kann. Dabei geht es um einen behutsamen Übergang von Fichtenmonokulturen zu vielfältigen, standortangepassten Wäldern, die künftigen Generationen erhalten bleiben.
Die Teilnehmenden zeigten sich beeindruckt von den vielen praktischen Einblicken und diskutierten rege über die Herausforderungen und Chancen naturnaher Waldbewirtschaftung.