Seit vor über 70 Jahren die aus den USA stammende Idee in die Praxis umgesetzt wurde, hat sich an den von Schülerlotsinnen und Schülerlotsen gesicherten Übergängen kein einziger schwerer oder gar tödlicher Unfall ereignet. Über 50000 Lotsen sind derzeit in Deutschland vor Beginn des Unterrichts im Einsatz.
Ausgebildet von Polizeihauptmeister Paul Zawal von der Polizei-Inspektion Eschenbach, nehmen an der Grund- und Mittelschule Pressath ab sofort sechs neue Verkehrshelfer ihre verantwortungsvolle Aufgabe wahr. Ensar Kovacevic, Naser Mekaca, Fabrice Heldmann, Barbara Hausner, Lilasse Alsuisse und Mariam Alkhalaf vervollständigen das bisherige Team, koordiniert werden die Einsätze von Lehrerin Johanna Seifert.
In den fließenden Verkehr dürfen Schülerlotsen nicht regelnd eingreifen. Sie müssen warten, bis sich im Verkehrsfluss eine ausreichend große Lücke ergibt und signalisieren dann mit ihrer Kelle den Autofahrern, dass Kinder die Fahrbahn überqueren möchten. Ausgestattet werden die Jugendlichen auch mit der Jahreszeit angepasster Kleidung, die getragen werden muss, um für die Verkehrsteilnehmer erkennbar zu sein.
Fünf Doppelstunden waren für die Ausbildung veranschlagt, in denen im theoretischen Teil beispielsweise wichtige Verkehrszeichen oder der „Tote Winkel“ behandelt wurden. Die praktische Einweisung erfolgte am Zebrastreifen in der Wollauer Straße. Am Abschluss stand eine Prüfung, die von allen bestanden wurde.
In Zukunft werden sie dafür Sorge tragen, dass alle sicher in die Schule kommen. Durch die Baustelle in der Bahnhofsstraße fließt in der Wollauer Straße deutlich mehr Verkehr. Nicht alle Kraftfahrer, berichtete Schülerlotsin Joanna Zintl, würden sich an die Regeln halten. „Das könnt ihr selbstverständlich melden. Notiert euch das Kennzeichen und eine Beschreibung des Fahrers oder der Fahrerin und macht vielleicht ein Foto mit dem Smartphone“. Das ermöglicht die Ahndung solcher Vergehen, was in der Vergangenheit auch schon mehrfach erfolgt ist.