Herbert Unterburger nahm die Zuhörer mit auf eine Zeitreise in die Geschichte der Grenzsteine in Ammersricht und im Wagrainer Wald. (Bild: Manfred Lehner)

Grenzsteine als stumme Zeitzeugen im Wagrainer Wald

Dass Ammersricht und Neumühle als heutige Stadtteile von Amberg eine bis ins Mittelalter zurückreichende eigenständige Geschichte haben, ist gut dokumentiert. Nun hat der Hobby-Historiker Herbert Unterburger im Rahmen eines Vortrags bei der Aktionsgemeinschaft Wagrain-Ammersricht und dem Siedlerbund ein spannendes Kapitel hinzugefügt. In mühevoller und akribischer Recherche hat er die historischen Marksteine wieder sichtbar gemacht, die über viele hundert Jahre die Grenze zwischen der Stadt Amberg und dem umliegenden „Landgerichts-Gebiet” festlegten, wohl schon zu Zeiten von Kurfürst Ruprecht um das Jahr 1351. Seit 1548 sind immer wieder Grenzstreitigkeiten und in der Folge sogenannte „Grenzbereitungen” belegt. Als besonderen Schatz unter den daraus entstandenen Dokumenten präsentierte der Referent die Burggedingskarte von 1690. Allein die unter Moos und Gestrüpp versteckten Grenzsteine wiederzufinden, sei schon eine Detektivarbeit gewesen, so Herbert Unterburger. Doch mit Unterstützung seines Sohnes Stefan und digitalen Hilfsmitteln wie GPS und Bayernatlas gelang es schließlich, die alten Grenzlinien zu rekonstruieren. Trotzdem blieben noch Fallstricke zuhauf zu überwinden, vor allem hinsichtlich der Zuordnung von Wappen, Zahlen und Schriftzeichen, die sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder änderten. In der regen Diskussion, in der auch Kreisheimatpfleger Dieter Dörner wertvolle Hinweise gab, brachten die Zuhörer viele eigene Erkenntnisse ein, vom ehemaligen Hüthäusl am Oberammersrichter Weiher bis zum Vorgänger-Friedhof im alten Dorf von Ammersricht. Im Frühjahr bietet Herbert Unterburger, dem der AWA-Vorsitzende Manfred Lehner herzlich für seine fundierte Arbeit dankte, einen zweiten Vortrag an, dann zu den Flurdenkmälern und Marterln in und um Ammersricht.
Die Vereine und Verbände der Pfarrei St. Konrad beim Volkstrauertag an der alten Dorfkapelle St. Ursula (Bild: Martin Schafbauer)

Ammersrichter Vereine und Verbände gedenken am Volkstrauertag der Gefallenen beider Weltkriege

„Der Volkstrauertag soll uns daran erinnern, dass der Frieden nie selbstverständlich ist. Er muss immer wieder neu erkämpft werden”, mahnte der Ammersrichter CSU-Stadtrat und OB-Kandidat Stefan Ott in seiner Ansprache zur Feierstunde zum Volkstrauertag der Ammersrichter Vereine und Verbände an der Dorfkapelle St. Ursula. Es ist gute Tradition, dass sich diese unter der Federführung und Organisation der freiwilligen Feuerwehr nach dem Sonntagsgottesdienst an der Gedenktafel für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege an der Dorfkappelle versammeln um dieser zu Gedenken. Bereits um 9.00 Uhr wurde in einer kurzen Feierstunde am Ehrenmahl der Siedlergemeinschaft Amberg „Am Wagrain” an der Auferstehungsgemeinde eine Schale niedergelegt. Der evangelische Pfarrer Heinrich Arweck mahnte in seinem Gebet eindringlich zum Frieden. Im Anschluss versammelte man sich zur Messfeier in der kath. Pfarrkirche St. Konrad. Pfarrer Michael Jakob legte dabei seinen Blick auf die Vergänglichkeit unseres Lebens und bat um Frieden. Im Anschluss an den Gottesdienst zog man dann in einem Schweigemarsch zur Dorfkapelle. In seiner Ansprache ging der OB-Kandidat der Amberger CSU und Stadtrat Stefan Ott auf die Ungewissheit unserer Zeit ein. So gebe es, erklärte er, bei einem Krieg auf keiner Seite echte Sieger. Der Ukraine-Krieg zeige uns wie auch in unserer Zeit Leben zerstört werden und Familien auseinandergerissen werden. Dieser Krieg erinnere uns daran, wie schnell der Frieden zerstört werden kann. Es sei gerade für uns Deutsche eine besondere Verantwortung die Lehren aus der Geschichte zu ziehen und uns aktiv für eine friedlichere Welt einzusetzen, so Ott. Anschließend wurde unter den Trompetenklängen von Stadtrat Florian Füger am Ehrenmahl für die Gefallenen der beiden Weltkriege in der Dorfkapelle ein Kranz niedergelegt. Abgeschlossen wurde die Feierstunde dann mit dem Singen der Bayernhymne und des Deutschlandliedes.


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Foto der Klassenbesten der Klasse R9 aus der Mittelschule Ammersricht (Bild: Bernhard Hirsch)

Von unnützen, nützlichen und verborgenen Talenten

Die Verabschiedung der Klassen P9 und R9 aus der Mittelschule Ammersricht stand unter dem Thema „Talente“ und dazu gab es allerlei Nachdenkliches im Gottesdienst zu hören, den die Religionslehrkräfte Barbara Koller und Vanessa Wieland mit ihren Schülern vorbereitet hatten. Das Gleichnis vom Herrn, der auf Reisen ging und sein Geld unter seinen Knechten verteilte, lieferte das Motiv für verschiedene Überlegungen, die aber eins einte, nämlich das zu nutzen, was einem an Begabungen und Fähigkeiten geschenkt wurde. Natürlich gibt es auch vermeintlich unnütze Talente, wie anschaulich das Imitieren von Tierstimmen oder das Luftgitarrenspiel mit ausdrucksvollen Mienen im Gottesdienst zeigte, doch selbst hier kann man ja etwas Positives finden, zum Beispiel das Auflockern des Unterrichts, wodurch das Lernen dann leichter fällt. Bei der anschließenden Abschlussfeier in der Aula der Schule griffen die beiden Klassleitungen Herr Bernhard Hirsch und Herr Daniel Mertl die Talente noch einmal auf, doch leider haben in der Regel- und Praxisklasse eben nicht alle Schüler ihre Begabungen in dem Maß genutzt, wie es für die optimale Ausgangsposition ins Berufsleben wünschenswert gewesen wäre. Letztendlich können die Lehrer immer nur Lern- und Hilfsangebote machen, das Umsetzen oder Ignorieren hängt an den jungen Menschen, die vor ihnen sitzen. Ungeachtet der verschenkten Chancen gab es aber auch Erfreuliches zu berichten, seien es die guten Noten derer, die mit Motivation und Einsatz für ihren Abschluss gearbeitet haben, oder auch die Projekte, bei denen die Schüler der oberen Klassen für die Grundschüler aktiv waren. In der P-Klasse haben zwölf von 15 Schülern den erfolgreichen Abschluss der Mittelschule erworben. Nun heißt es Abschied nehmen und in den neuen Lebensabschnitt einzutreten und sich auch hier wieder darauf zu besinnen, was man in die Wiege gelegt bekommen oder sich in der Schulzeit angeeignet hat. Dafür gab es die besten Wünsche von Schulleiter Markus Lacher und den beiden Klassleitungen. Bei dem abschließenden Stehempfang mit Sekt und Häppchen, den Schüler der SMV zusammen mit Frau Yvonne Ottmann und Caro Schröter vorbereitet hatten, gab es dann noch reichlich Gelegenheit gemeinsam Rückschau auf die Jahre in der Schule zu halten und den Blick nach vorn schweifen zu lassen, wie sich der berufliche Weg entwickeln könnte.
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