Dass Ammersricht und Neumühle als heutige Stadtteile von Amberg eine bis ins Mittelalter zurückreichende eigenständige Geschichte haben, ist gut dokumentiert. Nun hat der Hobby-Historiker Herbert Unterburger im Rahmen eines Vortrags bei der Aktionsgemeinschaft Wagrain-Ammersricht und dem Siedlerbund ein spannendes Kapitel hinzugefügt. In mühevoller und akribischer Recherche hat er die historischen Marksteine wieder sichtbar gemacht, die über viele hundert Jahre die Grenze zwischen der Stadt Amberg und dem umliegenden „Landgerichts-Gebiet” festlegten, wohl schon zu Zeiten von Kurfürst Ruprecht um das Jahr 1351. Seit 1548 sind immer wieder Grenzstreitigkeiten und in der Folge sogenannte „Grenzbereitungen” belegt. Als besonderen Schatz unter den daraus entstandenen Dokumenten präsentierte der Referent die Burggedingskarte von 1690. Allein die unter Moos und Gestrüpp versteckten Grenzsteine wiederzufinden, sei schon eine Detektivarbeit gewesen, so Herbert Unterburger. Doch mit Unterstützung seines Sohnes Stefan und digitalen Hilfsmitteln wie GPS und Bayernatlas gelang es schließlich, die alten Grenzlinien zu rekonstruieren. Trotzdem blieben noch Fallstricke zuhauf zu überwinden, vor allem hinsichtlich der Zuordnung von Wappen, Zahlen und Schriftzeichen, die sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder änderten. In der regen Diskussion, in der auch Kreisheimatpfleger Dieter Dörner wertvolle Hinweise gab, brachten die Zuhörer viele eigene Erkenntnisse ein, vom ehemaligen Hüthäusl am Oberammersrichter Weiher bis zum Vorgänger-Friedhof im alten Dorf von Ammersricht. Im Frühjahr bietet Herbert Unterburger, dem der AWA-Vorsitzende Manfred Lehner herzlich für seine fundierte Arbeit dankte, einen zweiten Vortrag an, dann zu den Flurdenkmälern und Marterln in und um Ammersricht.