Die Wetterprognosen ließen bereits nichts Gutes erahnen für den 51. BMW Berlinmarathon, doch der Nabburger Erik Hille vom TV Burglengenfeld trotzte mit den letzten Reserven den über 26 Grad beim Zieleinlauf am Brandenburger Tor. Mit Rang 21 im Gesamtfeld und als 3. Bester Deutscher, in der stolzen Hitzezeit von 2.16.40 Stunden, zog er sich famos aus dem Brutofen in Berlin.
Nachdem er im letzten Jahr mit 2.13.03 Stunden einen neuen Haus, - und Vereinsrekord aufstellte, war sein Ziel natürlich eine Verbesserung. Es war ihm klar, dass es suboptimal warm sein wird, aber das Rennen schon Tage vorher abzuschenken kam ihm nicht in den Sinn. Er fühlte er sich nach dem Sieg beim Jungfrau-Marathon gut erholt und stand so mit viel Selbstvertrauen an vorderster Front der Startlinie mit den Besten der Welt und 55 000 hinter ihm. Beim Start um 9.15 Uhr waren es bereits 22 Grad und im Laufe des Rennens kletterte das Thermometer auf über 26 Grad. Wenn man bedenkt, dass die idealen Temperaturen für einen Marathon zwischen 6 und 8 Grad liegen, war es schon ein enorme Herausforderung. Das verdeutlichten auch die vielen Aufgaben, selbst bei den Eliteläufern.
Die ersten Kilometer absolvierte Erik Hille in hohem Tempo , die 5 km bei 15.44 Minuten und die nächsten 5 Kilometer in der selben flotten Zeit. Leider fehlte es in seiner Gruppe etwas an Dynamik und er musste sehr viel Tempoarbeit leisten. Es fielen immer mehr Läufer seiner Gruppe zurück und so wurde diese sukzessive immer kleiner. Auch der TV -ler merkte , dass seine Pace etwas nachlässt und der Aufwand für das gleiche Tempo wegen der Hitze steigt.
Den Halbmarathon passierte das TV -Ausdauerass dann dennoch in flotten 66.47 Minuten. Es war zwar schnell, aber er wusste für eine neue Bestzeit reicht das nicht mehr. Jetzt begann der Kampf gegen die Temperaturen und um die Plätze. Bei jeder Wasserstation versuchte er zusätzlich zu seiner eigenen Verpflegung, so gut es ging, sich mit Wasser zu kühlen. Mit seinem enormen Kampfeswillen überholte er immer mehr Läufer, auch gaben viele auf und standen am Streckenrand. Ab Kilometer 25 war er alleine unterwegs, was enorm hart war. Das bekam er auch bei Kilometer 35 zu spüren, als er das erste Mal Sterne sah. Er konnte nicht so viel Flüssigkeit zuführen, wie sein fast 2 Meter großer Körper durch Schwitzen an Flüssigkeit verlor. So machte sich bei ihm etwas Unbehagen breit , dass auch sein Kreislauf Schwierigkeiten macht.
Durch seine jahrelange Erfahrung gelang es ihm dennoch den Marathon vernünftig zu beenden. Damit finishte er mit seinem bisher besten Ergebnis, aber wie er meinte „völlig surreale“ auf dem hervorragenden 21. Platz der über 55 000 Teilnehmer und ca. 80 Eliteläufer. Zudem war er drittbester Deutscher im Ziel am Brandenburger Tor in 2.16.40 Stunden.