„Krieg”, – sagte Tanja Fichtner in ihrer Rede, – „bedeutet immer Gewalt. Und sehr oft sind es gerade Frauen, die darunter leiden.” Kein Wunder also, dass die ukrainische Gemeinde das Konzert organisierte – denn auch in der Ukraine geschehen derzeit schreckliche Dinge.
Ein Abend voller Musik – von klassischer und ukrainischer Volksmusik über meditative Klänge bis hin zu lautem Metal – fand am Dienstag, dem 21. Oktober, im JuZ statt. Das Konzert war Teil der „Orange Days”, die dem Kampf gegen Gewalt an Frauen gewidmet sind.
Den Auftakt bildete die engagierte Rede von Olena Butorovych, Schülerin der AGW, die über alltägliche Diskriminierung sprach: „Frauen sollen sich um Frauenthemen kümmern”, heißt es oft. Kleine Worte – und doch prägend für das Klima.
Hanna Rydkina, verantwortlich für das musikalische Programm, erinnerte daran, wie viele weibliche Talente in der Geschichte unter den Namen ihrer Brüder oder Ehemänner verborgen blieben. Noch immer müssen Frauen oft doppelt so viel leisten, um anerkannt zu werden.
Dr. Sema Tasali-Stoll betonte, wie wichtig es sei, Gewalt und Ungerechtigkeit offen anzusprechen – auch in westlichen Ländern, wo alle zwei Tage ein Mann versucht, seine Partnerin zu töten.
Tief bewegend war die Rede der sudanesischen Menschenrechtsaktivistin Rehab Shariff, die wegen ihres Einsatzes für Frauenrechte mit ihrem Kind inhaftiert wurde. Sie schilderte Grausamkeiten, die selbst in unserer hochtechnisierten Welt weiterbestehen – Dinge, die unter Menschen keinen Platz haben dürfen.
Zwischen den Reden erklangen Werke von Myroslav Skoryk und Valentyn Sylvestrov, gefolgt von eigenen Liedern junger Musiker aus Berlin, Mykyta Bezkorovainyi und Oleksii Budzhak, die das Publikum zum Mitschwingen brachten. Den Abschluss bildeten die energiegeladenen Metaller „Wet Wipes” aus Weiden.
Zwei Stunden dieses regnerischen Abends vergingen wie im Flug. Es war warm, ehrlich und verbindend – ein Abend, an dem deutlich wurde: Musik vereint uns im Einsatz gegen Gewalt, Diskriminierung und Ungerechtigkeit.
Ein herzliches Dankeschön an alle, die diese Aktion im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!” ermöglicht und unterstützt haben.