Einen klassischen Erste-Hilfe-Kurs hat wohl fast jeder schon einmal belegt. Aber dass auch Kurse mit Lernmöglichkeiten in Erster Hilfe für die Seele nötig sind, zeigt das große Interesse am ersten Angebot dieser Art im Kemnather Land. In Kooperation mit dem Kreisjugendring Tirschenreuth konnte ein Kurs „Helfen in seelischer Not“ (HSN) im Familien- und Bürgerzentrum Mittendrin angeboten werden. Die Sozialpädagogin Lena Rüger von der Jugendbildungsstätte Waldmünchen gab als eigens dafür ausgebildete Anleiterin ihr Wissen an die interessierten Teilnehmenden weiter.
An diesem Abend ging es nämlich darum, ganz niedrigschwellige und praxisnahe Handlungsansätze zu vermitteln, wenn man merkt, dass sich jemand in einer schwierigen emotionalen Situation befindet. Oftmals fehlen Menschen, die spüren, dass jemand belastet ist, die passenden Worte, um die Situation anzusprechen - beispielsweise, wenn sich ein Freund immer mehr zurückzieht oder eine Kollegin einen Angehörigen verloren hat.
Jedoch ist wegsehen und schweigen aus der Angst heraus, etwas Falsches zu sagen, das Falscheste, was man hier tun kann.
In diesem Erste-Hilfe-Kurs wurden deshalb konkrete Handlungsstrategien vermittelt, damit Menschen, die mit schwierigen emotionalen Situationen oder Krisensituationen konfrontiert werden, sicherer auf ihr Umfeld reagieren können. So wurden auch ganz praktische Vorgehensweisen in Bezug auf Hinschauen & Handeln vermittelt.
Die individuellen Erfahrungen und Themen der Teilnehmenden wurden ebenfalls aufgegriffen und besprochen.
Ergänzend zu der Präsenzveranstaltung gab es nach dem Kurs Informationen zur HSN-Online-Plattform auf der das Wissen vertieft werden kann.
Im nächsten Jahr wird die erfolgreiche Kooperationsveranstaltung von Kreisjugendring Tirschenreuth und Mittendrin wiederholt, da das Thema „Prävention von psychischen Erkrankungen“ und seelische Gesundheit eine größere Rolle in der Gesellschaft spielen muss.