Am vergangenen Sonntag fand ein fesselnder Vortrag über Johann Flierl, den wegweisenden Missionar des 19. Jahrhunderts, statt. Flierl lernte das Leben der deutschstämmigen Lutheraner in Süd-Australien kennen. Nach seiner raschen Ausbildung im Missionshaus in Neuendettelsau trat er eine abenteuerliche Reise nach Adelaide an, wo er die Herausforderungen des australischen Winters erlebte. Die Zuhörer waren besonders interessiert an seinen Eindrücken von den Gemeinden und den einheimischen Aborigines. Flierl widmete umfangreiche Passagen seinen persönlichen Erfahrungen und Begegnungen mit der indigenen Bevölkerung. Sein Engagement für die Rechte der Indigenen bleibt ein bedeutendes und aktuelles Thema. Das Ziel des Vortrags war Flierls Reise an den Cooper Creek, wo er die kulturenvielfältige Mission weiterführte, die zum Ausbau der Schule und zum Neubau einer Kirche führte. Die Kirche wurde am Reformationstag, dem 31. Oktober 1880, eingeweiht. Von seinen Mitmissionaren lernte Flierl die ersten Schritte der Mission: erlernen der einheimischen Sprache, wobei er feststellen musste, dass auf ihrer Station Bethesda 4 unterschiedliche Stämme aus 2 verschiedenen Sprachgruppen lebten. Der Vortrag von Pfarrer i.R. Georg Pilhofer mit zwischengeschalteten Lesungen von Gerda Stollner aus den Lebensaufzeichnungen des Seniors Johann Flierl, stieß auf reges Interesse. Die Zuhörer und Zuhörerinnen stellten zahlreiche Fragen und zeigten sich begeistert von Flierls außergewöhnlichem Leben und Erbe.