Die Pfarrei St. Sebastian Waldthurn machte sich bei herrlichem Sonnenschein auf den Weg zur anderen Seite des Heiligen Bergs der Oberpfalz, des Fahrenbergs. Ziel der Fußwallfahrt war der Kreuzberg in Pleystein.
Am Samstagvormittag um 9 Uhr starteten zahlreiche Gläubige gemeinsam an der Pfarrkirche in Waldthurn. Betend und singend ging es auf den Weg, der durch die spätsommerliche Landschaft über den „Schwarzenbach“ führte.

Höhepunkt der Wallfahrt war die Feier der heiligen Messe in der Wallfahrtskirche „Heiliges Kreuz“ auf dem Kreuzberg, der ebenfalls ein Heiliger Berg ist.
Pater Tom Mühlberger, (Ordensgemeinschaft der Oblaten des heiligen Franz von Sales - OSFS) der aus der österreichischen Landeshauptstadt Wien stammt, begrüßte die Waldthurner Wallfahrer als „unsere lieben Nachbarn“. Zusammen mit seinen Mitbruder Pater Reinhold Schmid betreut er das kleine Noviziatshaus der Oblaten des Franz von Sales, das er als kleines Klösterchen bezeichnete.

Zelebrant der Messe war der Waldthurner Pfarrer Norbert Götz, der sich auch mit auf den Weg von Waldthurn nach Pleystein gemacht hatte und am Sportplatz in Waldthurn das neue vom OWV restaurierte Marterl segnete. Sandro Reil begleitete die Messe musikalisch an der Kreuzberg – Orgel.
Im Anschluss an den feierlichen Gottesdienst nutzten viele Wallfahrer die Gelegenheit, in Pleystein zum Mittagessen einzukehren und die besondere Atmosphäre des traditionsreichen Wallfahrtsortes auf sich wirken zu lassen.

Der Kreuzberg in Pleystein ist nicht nur ein geistliches Ziel, sondern auch ein außergewöhnliches Naturdenkmal. Der rund 38 Meter hohe Rosenquarzfelsen erhebt sich markant über die Stadt und zählt zu den „100 schönsten Geotopen Bayerns“.

Bereits im 18. Jahrhundert begann hier eine Wallfahrtstradition: Ein wiederentdecktes Kruzifix wurde zunächst im Freien verehrt, ehe die wachsende Pilgerschar den Bau einer eigenen Kirche notwendig machte. Nach einem verheerenden Stadtbrand 1901 entstand die heutige Wallfahrtskirche im neubarocken Stil, die 1908 feierlich geweiht wurde. Seit 1965 betreuen die „Oblaten des heiligen Franz von Sales“ das Kloster und die Seelsorge am Kreuzberg, erklärte Pater Tom.

Die Kirche beeindruckt durch ihre reiche Ausstattung, darunter vergoldete Stuckaturen und ein prächtiger Hochaltar mit dem Gnadenbild des Kreuzes.
So wurde die Wallfahrt der Waldthurner zum „Pleystoiner Kreuzberg“ zu einer lebendigen Verbindung von Natur, Geschichte und Glauben.