Hannelore Hubmann brachte die frische Butter mit Modeln in Form (Bild: Walther Hermann)

Heilige Mutter Anna, mach, dass da Butter geiht zsamma

Zum ersten Mal nutzte die Seniorengemeinschaft das neue Pfarrheim zu einem unterhaltsamen Nachmittag. Standen in den vergangenen Jahren Erntedank mit Kartoffelsuppe im Vordergrund des Herbstprogramms, hatte der Mitarbeiterkreis um Maria Förster nunmehr zum Ausbuttern geladen und angekündigt: „Bei selbstgemachter Butter und frischer Buttermilch können Sie sich auf frischgekochte Kartoffel, Quark und Käse freuen.” Zu der überaus großen Zahl der Butterinteressenten gesellten sich Bürgermeister Marcus Gradl, Ruhestandspfarrer Helmut Süß, Pastoralreferent Alfred Kick, Seniorenbeauftragter Klaus Lehl und die ehemalige Gemeindereferentin Waltraud Dobmann. Als „Fachkräfte” hatten Hannelore Hubmann, Rosi Lissmann und Maria Zitzmann bereits vor dem Eintreffen der ersten Besucher in einem ersten Durchlauf Sahne zu Butter gestampft. In einem zweiten Durchlauf waren Gradl, Keck und Lehl gefordert, denen Hubmann ordentliche Arbeit bescheinigte und Förster an das Gebet der Stampfer erinnerte: „Heilige Mutter Anna, mach, dass der Butter geiht zsamma. Sag's a der Elisabeth, dass der Butter zsamma geiht.” Mit Spannung fieberten die Senioren nun dem kulinarischen Teil des Nachmittags entgegen: Serviert wurden frische Butter, Brot, heiße Kartoffeln, Kräuterquark, Käs' mit Musik und Buttermilch. Dieser Genussfolge schlossen sich nach kurzer Wartezeit bei regen Gesprächen noch Obstler, Kaffee und Kücheln an. Nicht fehlen durften einige gemeinsame Lieder mit Texten wie „Schön ist das Alter, wenn wir genießen … in der Gemeinschaft sind wir geborgen.” Für November kündigte Forster weitere Gaumengenüsse an: Fischessen in der Gaststätte Holzmühle.
Am Räntz-Brunnen vor dem Neuen Schloss begann ein Spaziergang zu Dokumenten der Barockzeit Bayreuths.  (Bild: Walther Hermann)

Auf den Spuren von Markgräfin Wilhelmine

Palmen, Zedern, Vögel, Insekten und Drachen im Stil der Chinamode des 18. Jahrhunderts begleiteten die Eschenbacher Seniorengemeinschaft bei einem Kulturspaziergang durch das im Auftrag der Markgräfin Wilhelmine 1753/54 gebaute Neue Schloss in Bayreuth. Eine versierte Wegbegleiterin durch die im Stil des Barocks ausgestalteten Wohn-, Empfangs-, Gesellschafts- und Residenzräume von Markgraf Friedrich und seiner Gemahlin Wilhelmine, der Lieblingsschwester des preußischen Königs Friedrich dem Großen, ließ mit Blick auf die zahlreichen Gemälde kommentarreich Persönlichkeiten lebendig werden, die für Bayreuth erst einen vorher nicht bekannten Stellenwert schufen. Beeindruckend war weniger die relativ geringe Zahl von Einrichtungsgegenständen dieser Zeitepoche, die unter Wilhelmine für Bayreuth herrliche Barockbauten brachte. Beachtung fanden die stets wechselnde Fußbodengestaltung, die Wandverkleidungen und die Deckengestaltung, die von der besonderen „Handschrift“ der Markgräfin zeugte. Die Exponate der Filialgalerie der bayerischen Staatsgemäldesammlungen zeigten üppige Formen voller Glanz und Glamour, Figuren im Bewegung, sinnlichen Reichtum und auch emotionale Ausgelassenheit. Der Gang durch die Zimmerfluchten wurde zu einem Kunstgenuss und Augenschmaus. Und ein Flanieren durch den Hofgarten rundete den Gesamteindruck der Schlossanlage ab. Der Septembertermin der Seniorengemeinschaft endete mit Gaumengenüssen in Troglau und der Ankündigung Maria Försters: „Wir treffen uns wieder am 15. Oktober zum Butterstampfen.“
Maria Förster (2. von links) und die Eschenbacher Senioren freuten sich über den „hohen Besuch” durch (von rechts) Bürgermeister Marcus Gradl, Ruhestandspfarrer Helmut Süß, Seniorenbeauftragten Klaus Lehl und Ruhestandspfarrer Ludwig Gradl.  (Bild: Walther Hermann)

Grillfest der Seniorengemeinschaft

Dank und Anerkennung wurde einer verschworenen Gemeinschaft zuteil, die Maria Förster gerne als „meine Mädel” bezeichnet. Anlass dieser Lobpreisung war der Grillnachmittag der Seniorengemeinschaft, für den die Stadt den Innenhof des alten Vermessungsamts zur Verfügung gestellt und die Grillware gesponsert hatte. Förster sah im „hohen Besuch” durch Bürgermeister Marcus Gradl, Seniorenbeauftragten Klaus Lehl und den Ruhestandspfarrern Ludwig Gradl und Helmut Süß eine Bestätigung der langjährigen Seniorenarbeit ihrer Helfergruppe. Für Marcus Gradl war der Innenhof des alten Vermessungsamts eine ideale Örtlichkeit für derartige Veranstaltungen und bekannte an das Helferteam gewandt, das die monatlichen Veranstaltungen begleitet: „Es geht das Herz auf, wenn man sieht, was ihr auf die Beine stellt.” Klaus Lehl bescheinigte dem Team eine unverminderte Bereitschaft, das Alltagsleben der Eschenbacher Senioren durch abwechslungsreiche Veranstaltungsangebote zu beleben. An den Tischen, geschmückt mit frischen Wiesenblumen, setzte bald ein großes Schmausen ein mit Bratwürsten, Steaks, Kartoffel- und gemischten Salaten. Als Grillmeister engagierten sich Hermann Förster und Jürgen Weissel. Nach kurzem Verschnaufen servierten „meine Mädel” auch noch Kaffee und Kuchen. Diese leiblichen Genüsse begleitete Hubert Haberberger am Harmonium mit Weisen wie „Melodie d'amour”, „Gitarren klingen leise durch die Nacht” und Capri-Klängen. Der lange plauderintensive Nachmittag endete mit der Gratulation der Geburtstagskinder seit der letzten Zusammenkunft.
Auch das gotische Rathaus beeindruckte beim Gang durch Ambergs Altstadt mit Ruhestandspfarrer Ludwig Gradl (3. v.re.). (Bild: Walther Hermann)

Seniorenausflug in ehemaligen Regierungssitz der „Oberen Pfalz”

Auf geschichtsträchtigen Wegen wandelte die Seniorengemeinschaft. Ruhestandspfarrer Ludwig Gradl hatte zu einem Ausflug an seine ehemalige Wirkungsstätte Amberg geladen, das 1329 Regierungssitz in der geografischen „Oberen Pfalz“ geworden war und erst 1810 den Regierungssitz an Regensburg abgeben musste. Beim Gang durch die Altstadt beeindruckte neben dem gotischen Rathaus, einem der schönsten seiner Art in Deutschland, vor allem die spätgotische Pfarrkirche St. Martin, nach dem Regensburger Dom die größte Hallenkirche der Oberpfalz. Pfarrer Gradl führte die Senioren durch das wegen Sanierungsarbeiten zum Großteil gesperrte mittelalterliche Zeitdokument, dessen ein Meter dicke Außenwände eine Höhe von 20 Meter erreichen. Beim Blick in die vorbeifließende Vils wurden Wünsche zu einer künftigen Plättenfahrt laut. Begonnen hatte die Ambergfahrt in der Dreifaltigkeitskirche, der ehemaligen Wirkungsstätte Gradls, die nach dreijähriger Bauzeit am 12.Mai 1929 durch Bischof Michael Buchberger eingeweiht worden war. „Bettelpfarrer“ F.A. Drexler hatte die Kirche in der Zeit nach der Inflation in „sparsamer Ausführung“ errichten lassen. Zu der von Gradl gestalteten Maiandacht waren auch mehrere seiner ehemaligen „Schäfchen“ erschienen. Für die Einkehr zu Kaffee und Kuchen in Paulsberg überraschte der Reiseführer mit der Kaffeespende, die er damit begründete: „Weil‘s mi g‘freit hat mit euch zu fahr’n.“
Der Nikolaus bei den Senioren. (Bild: Maria Förster)

Adventsfeier und Wort des Nikolaus bei Seniorengemeinschaft im Kleintierzüchterheim

Zu Adventsfeier, Barbarafeier und Informationsveranstaltung wurde die monatliche Zusammenkunft der Seniorengemeinschaft im Kleintierzüchterheim. Sie wurde über mehrere Stunden zu einem sangesfreudigen gemischten Chor, der in Begleitung der örtlichen Veeh-Harfen-Gruppe mit bekannten Liedern auf die Advents- und Weihnachtszeit einstimmte. Den Barbaratag nahm Maria Förster zum Anlass, um mit der Geschichte vom „Mädchen im Turm“ das Leben der Schutzpatronin der Bergleute zu schildern und der großen Besucherzahl „Barbarazweige“ zum Mitnehmen anzubieten. An Maria Förster und deren Helfergruppe gewandt resümierte Bürgermeister Marcus Gradl: „Weil ihr das Jahr über unseren Senioren das Leben versüßt, habe ich heute auch Süßes für euch dabei“. Seine jahreszeitlichen Wünsche verband er mit dem Aufruf, auch im nächsten Jahr wieder durchzustarten und mit Informationen zu „Schockanrufen“. Da in solchen Fällen stets „niemand in Not ist“ forderte er: „Nicht auf den Leim gehen und auflegen!“ Er informierte über erfolgte städtische Maßnahmen zur Barrierefreiheit und über die Sprechzeiten für pflegende Angehörige. Stadtverbandsvorsitzender Michael König und Seniorenbeauftragter Klaus Lehl würdigten mit Weihnachtsgaben das Engagement der Ehrenamtlichen. St. Nikolaus rief dazu auf die Ohren zu spitzen. Denn aus seinem himmlischen Buch zitierte er mit vielen Details über das Jahresgeschehen der Seniorengemeinschaft und appellierte: „Bleibt weiterhin eine froher Schar, bis ich wiederkomm im nächsten Jahr!“ Als ihm Maria Förster als Wegzehrung „nichts Süßes“ mitgab, kam als spontane Antwort ein deutliches „Gott sei Dank“. Er ließ es sich nicht nehmen gemeinsam mit Vikar Joby Kavungal jedem der mehr als 60 Anwesenden ein Päckchen zu übergeben. Mit Weihnachtsgedanken Helmut Zöpfels beendete Hannelore Mirwald das vorweihnachtliche Gemeinschaftserlebnis. Den Servicedienst für Kaffee, Glühwein, Plätzchen und Stollen hatten Pastoralreferent Alfred Kick mit Firmlingen begleitet. Für den 10.1. kündigte Förster ein Fischessen in der Holzmühle an.
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