Wolfgang als Förderer der humanistischen Bildung
Anlass zum Gedenken an den Schutzpatron des Bistums Regensburg Wolfgang war sein Geburtstag vor 1.100 Jahren. Im Zentrum des Vortrags im Musiksaal des Kloster Speinshart stand sein Leben und Wirken. Eingeladen hatte die KEB, die IBKS und der Heimatverein Eschenbach. Wolfgang (*ca. 924 +994) stammte aus einfachen Verhältnissen. Das Schicksal führte ihn in jungen Jahren ins Kloster Reichenau. Klöster waren zu seiner Zeit die einzige Möglichkeit, sich Bildung anzueignen. Die Freundschaften unter seinen Mitschülern und Wertschätzung seiner Fähigkeiten eröffneten ihn den gesellschaftlichen Zugang bis in die Herrscherdynastien im Heiligen Römischen Reich. Auf die Förderung der Bildung konzentrierte sich auch seine Arbeit als Bischof von Regensburg ab 972. Im 10. Jahrhundert war der Bischof auch gleichzeitig Abt des Kloster Emmeram. Durch die Trennung dieser Ämter war es dem Kloster fortan möglich, sich im Sinne der monastischen Regeln darauf zu konzentrieren, Wissen zu vermitteln und durch die Schreibstuben, Skriptorien genannt, Wissen zu verbreiten. Wolfgang gilt auch als Erzieher des späteren Kaisers und Bamberger Bistumsgründer Heinrich II. Heute findet Bildung nicht mehr in Klöstern sondern in Schulen bzw. Hochschulen statt. Diese historische Brücke „Kloster trifft Hochschule” durften die Teilnehmer durch den fundiert kundigen Referent Klaus Unterburger, Professor für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit an der Universität München, „live” miterleben. Unterburger empfahl auch einen Besuch des Wallfahrtsorts St. Wolfgang am Wolfgangsee. Während kriegerischer Unruhen in Regensburg floh Wolfgang seinerzeit in das Kloster Mondsee. Dort wird er seither als Fürsprecher verehrt.