Auch wenn der Leseclub bereits in den Sommerferien stattgefunden hat – ein Eis schmeckt einfach immer. (Bild: Christine Kurz)

Eine ganze Schule in der Stadtbücherei Pfreimd

Die Klassen 1 bis 4 der Grundschule Trausnitz entdecken die Vielseitigkeit der Stadtbücherei Pfreimd Kein gewöhnlicher Schultag für die Schüler und Schülerinnen der Grundschule Trausnitz. Gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Christine Kurz und Katrin Edenharter machten sie sich am Mittwoch, 26.11.2025 pünktlich um 8 Uhr mit dem Bus auf nach Pfreimd in die Stadtbücherei. Der Büchereibesuch war schon seit dem Schuljahresbeginn geplant und so konnte Büchereileiterin Irmi Sittl 33 Kinder begrüßen. Das Highlight an diesem Vormittag war das Bilderbuchkino zum Buch „Das Parlament der Tiere” von Sophie Schönberger, das perfekt in die Zeit passt. So funktioniert Demokratie, Begriffe wie Abgeordnete und Parlament werden kinderleicht für Groß und Klein erklärt! Ein Bilderbuch über aktuelle Themen, die wichtiger denn je sind: Streitkultur, Meinungsvielfalt und friedliches Miteinander. Eingeteilt nach Klassen, konnten die Kinder anschließend ihr Wissen in einer Gruppenarbeit vertiefen. Dann war Zeit für eine ausgiebige gemeinsame Brotzeit. Doch bevor es mit Zeit zum Lesen, Stöbern und Ausleihen weiterging, übergab Irmi Sittl noch einen Sonderpreis des diesjährigen Leseclubs „lesen was geht”, den neun Kinder aus der 3. Klasse (Schuljahr 24/25) erlesen hatten: Eis für ihre ganze Klasse und diesmal gab es sogar Eis für die ganze Schule. Fast wurde den Kindern die Zeit zu kurz, aber der Bus wartete um 10.45 Uhr bereits, um sie wieder zurück nach Trausnitz zu fahren. Die Stadtbücherei zieht ein positives Fazit. Ziel ist es, Kinder für das Lesen zu begeistern und ihnen zu zeigen, dass Bibliotheken mehr sind als Aufbewahrungsorte für Bücher. Sie sind Treffpunkte für Neugier, Bildung und kreative Entdeckungen.
Rese Wagner bedankt sich bei Marianne Schieder für ihren Vortrag über die Rauhnächte in der Oberpfalz. (Bild: Gerber Klaus)

Marianne Schieder berichtet über Rauhnächte in der Oberpfalz

Der Vorsitzende des AWO-OV Pfreimd, Norbert Auer, begrüßte die zahlreichen Zuhörer im Siedlerheim und besonders die Referentin Marianne Schieder, die zum Thema „Rauhnächte in der Oberpfalz” berichtete. Frau Schieder erklärte zunächst den Unterschied zwischen dem Mondkalender (354 Tage) und dem Sonnenkalender (365 Tage). Die Nächte zwischen dem 25. Dezember und dem 5. Januar sind die sogenannten Rauhnächte. Erste Aufzeichnungen darüber gibt es seit dem 16. Jahrhundert. Da es in dieser Zeit oft schaurig, kalt, finster ist und die Nächte lang sind, sind diese Tage oft sehr belastend. Das Wort „Rauhnächte” kommt evtl. vom „räuchern”, womit früher böse Geister und Dämonen vertrieben und gute Geister begrüßt wurden. Das „räuchern” diente dem desinfizieren (z.B. Häuser reinigen) und wurde als Ritual ins Christentum übernommen. Der Weihrauch spielt hierbei eine wesentliche Rolle, z.B. beim Dreikönigsräuchern. Ferner spielte bei den Rauhnächten das Ritual „Wünsche verbrennen” eine Rolle. Hierbei wurden vor dem 25.12. dreizehn Wünsche aufgeschrieben und jeden Tag musste einer verbrannt werden. Somit blieb ein Wunsch übrig, der dann in Erfüllung gehen sollte. Frau Schieder ging auch auf markante Gestalten aus den Rauhnächten wie Frau Percht, die bluatige Luzier oder den Drud ein. Mit lebhaften Beispielen, welche ihr ihre Oma erzählt hatte, erheiterte die Referentin die Zuhörer, die allen Ausführungen gespannten folgten. Bei ihrer abschließenden Frage, ob denn jemand über eigene Erfahrungen über die Rauhnächte verfügte, kan der Hinweis auf die „weiße Frau im Wenzl”. Der Respekt oder die Angst vor diesem „Aberglauben” führte dazu, dass oftmals die Heimfahrt nachts nicht über die Straße, die durch den Wenzl führte gemacht wurde, sondern ein Umweg in Kauf genommen wurde. 2. Vorsitzende Rese Wagner bedankte sich abschließend bei Marianne Schieder für den lebhaften und interessanten Vortrag und überreichte ihr einen Blumenstock.
Das Bild zeigt die Teilnehmer und die Jury des VorlesewettbewerbS: (Bild: Oliver Fröhlich)

Der beste Vorleser

Auch in diesem Jahr nahm die 6. Jahrgangsstufe der Mittelschule Pfreimd am bundesweiten Vorlesewettbewerb teil. Am 26.11.2025 stellten sich vier junge Leserinnen und Leser der Herausforderung: Maxim Ritter, Sophia Forster, Eric Latta und Johanna Dorn. Bewertet wurden sie von einer hochkarätigen Jury. Diese bestand aus dem Pfreimder Bürgermeister Richard Tischler, Birgit Wildenauer vom Buchcafé Pfreimd, der Konrektorin Angelika Ibler und der Klassenleiterin Diana Wachtel. Aufgabe war es, jeweils eine Passage aus zwei Texten vorzulesen. Zunächst durfte jeder Teilnehmer aus einem selbstgewählten Jugendbuch vorlesen – maximal drei Minuten. Der Vorteil: Dieser Text konnte vorher geübt werden, was die Betonung erleichterte und Sicherheit beim Lesen schaffte. Die zweite Aufgabe war anspruchsvoller: ein unbekannter Text, der ihnen vorgegeben wurde. Hier betrug die Lesezeit höchstens zwei Minuten. Bewertet wurden nicht nur die Lesetechnik, sondern auch die Interpretation und die Auswahl der Textstelle. Nachdem alle Schüler ihr Bestes gegeben hatten, zog sich die Jury zur Beratung zurück. Die Entscheidung fiel nicht leicht, da alle Leserinnen und Leser hervorragende Leistungen zeigten. Schließlich setzte sich Sophia Forster, die einen Auszug aus „Das Geheimnis von Bahnsteig 3” von Eva Ibbotson vorlas, als Siegerin durch. Als Vertreterin für die Schule darf sie dann im nächsten Jahr beim Kreisentscheid in Schwandorf teilnehmen. Als Belohnung erhielten alle Schüler einen Gutschein vom Buchcafé Pfreimd, der sie zum Stöbern und Schmökern in einer großen Auswahl an Büchern einlädt – eine perfekte Anerkennung für ihre Lesebegeisterung.


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