Monika Grötsch (Quartiersmanagerin LEBENplus Waldsassen) freute sich sehr, dass eine große Anzahl von Interessierten das Angebot angenommen hatte, sich persönlich zum Thema Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung informieren und beraten zu lassen. Im Notfall haben Betroffene und deren Partner eine Sorge weniger - denn zu der Sorge um den schwerstkanken Angehörigen, müsse man dann auch noch bürokratische Dinge erledigen, falls keine Vorsorgevollmacht oder Patientenverfügung vorliegt.
Herr Manfred Häfner,  Mitarbeiter der Betreuungsstelle im Landratsamt Tirschenreuth, 
konnte die Teilnehmer sowohl zu den rechtlichen Aspekten als auch zur praktischen Bedeutung dieser Dokumente beraten. Darüber hinaus bot er auch die Möglichkeit eine öffentliche Beglaubigung der Unterschrift der vollmachtgebenden Person an.
Die Vorsorgevollmacht ermöglicht es einer Person, eine andere Person mit bestimmten Aufgaben zu betrauen, falls sie selbst aufgrund von Krankheit oder Unfall nicht mehr in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen. Eine beglaubigte Unterschrift des Vollmachtgebers oder der Vollmachtgeberin ist zwar vom Gesetzgeber grundsätzlich nicht vorgeschrieben. Es gibt aber einige wenige Vertretungsfälle, in denen diese Beglaubigung zwingend vorgeschrieben ist. Für den privaten Bereich dürften dies hauptsächlich die Fälle der Ausschlagung einer überschuldeten Erbschaft oder die Vertretung in Grundbuchangelegenheiten sein.
Unabhängig davon steigert eine öffentlich beglaubigte Unterschrift der vollmachtgebenden Person die Akzeptanz einer Vorsorgevollmacht bei Behörden, Banken und anderen Institutionen. „Auch für junge Menschen  ab dem 18. Lebensjahr ist es schon sehr wichtig, eine Vorsorgevollmacht zu erstellen“, betonte Häfner während der Beratung. Die Veranstaltung bot nicht nur eine persönliche Beratung, sondern auch eine praktische Unterstützung, indem die Unterschrift des oder der Vollmachtgeberin direkt vor Ort anerkannt oder vollzogen werden konnte. Eine endgültige Beglaubigung erfolgt dann in der Betreuungsstelle des Landratsamtes. Die beglaubigten Vollmachten werden den Vollmachttbegern dann wieder auf dem Postwege zugesandt.  Ein Service, der nicht nur älteren Menschen eine große Erleichterung darstellt.
Dieses Angebot der Betreuungsstelle,  so Häfner,  steht jeder Kommune offen. Die Verantwortlichen der jeweiligen Stadtverwaltung könne sich bei der Betreuungsstelle im Landratsamt Tirschenreuth melden, um einen Termin zu vereinbaren.Das Projekt LEBENplus wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.