Die Pfarreiengemeinschaft Vohenstrauß-Tännesberg hat am Mittwochabend ein kraftvolles Zeichen für das Menschrecht auf Religionsfreiheit und für die Solidarität mit Millionen verfolgten und diskriminierten Christen weltweit gesetzt.
Bereits zum zweiten Mal beteiligte sich die Pfarreiengemeinschaft an dieser seit 2015 ins Leben gerufenen internationalen Aktion, die unter dem Namen „Red Wednesday“ weltweit auf das Leid christlicher Minderheiten aufmerksam macht.
Schon von weitem war die rotes Licht getauchte Pfarrkirche Mariä-Himmelfahrt sichtbar, ein bewegendes Symbol für all jene, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt, bedroht oder getötet werden. Während des feierlichen Gottesdienstes wurde Pater Joseph von den Ministranten Manuel Reger und Jonas Ogarek unterstützt. Als Lektor fungierte Gabriele Buchbinder. Weltweit erstrahlten an diesem Abend Kirchen und Gebäude in rotem Licht, um an das anhaltende Martyrium vieler Christen zu erinnern. „Die Verfolgung von Christen ist kein Kapitel aus deinem Geschichtsbuch, sondern traurige Realität“, mahnte Pater Joseph in seiner ergreifenden Predigt. Er berichtete aus Erlebnissen in seinem persönlichen Umfeld, in dem Menschen wegen ihres Glaubens misshandelt und getötet wurden. Besonders erschütternd war seine Schilderung der Ereignisse vom Heiligabend 2023 im Plateau State in Nigeria, wo bewaffnete Gruppen mehrheitlich von Christen bewohnten Dörfer attackierten und über 300 Menschen töteten. Der Geistliche erzählte von vielfachen Übergriffen in afrikanischen, arabischen oder Ländern im Nahen Osten.
Pater Joseph betonte, dass diese Menschen nicht nur Mitgefühl, sondern konkrete Solidarität brauchen: „Sie brauchen unser Gebet, unsere Stimmen und unsere Unterstützung.“ Die seelischen Wunden der Betroffenen blieben ein Leben lang bestehen. Die Aktion sei ein Weckruf, sich zu informieren, aufmerksam zu bleiben und die Kirche auch durch Spenden zu unterstützen. Nur durch gemeinsames Handeln könne Religionsfreiheit gestärkt und die Würde jedes Menschen geschützt werden.
Am Ende des Gottesdienstes sprach Pater Joseph seinen Dank an alle Beteiligten aus. Der Familie Hans und Maria Kopp aus Oberlind, der Veranstaltungstechnick Seibicke, die die Leuchtgerätschaften zur Verfügung gestellt hat, sowie dem Pfarrgemeinderat, der Kirchenverwaltung Böhmischbruck mit Hans Kurzka und dem Mesner Helmut Zwack. Ein herzliches Vergelts Gott erhielten auch Ferdl Völkl an der Orgel und die Sängerinnen der Schola unter der Leitung von Daniela Bock, die den Gottesdienst musikalisch eindrucksvoll umrahmten und mit einem anhaltenden Applaus belohnt wurden.
Viele Besucherinnen und Besucher verweilten auch nach dem offiziellen Ende noch lange in stiller Andacht. Umgeben von unzähligen flackernden Kerzen und dem tiefroten Licht, das die Kirche erfüllte, wurde der Abend zu einem eindrucksvollen Appell für Frieden und Glaubensfreiheit und Solidarität.