Eine Ära ging im SPD-Ortsverein Wiesau zu Ende: Nach fast vierzig Jahren als Ortsvereinsvorsitzender trat der langjährige ehemalige Marktrat Georg Wurzer nicht mehr an. Sein Nachfolger ist der bisherige Stellvertreter Alfred Klarner.
Zur Jahreshauptversammlung hatte der SPD-Ortsverein Wiesau seine Mitglieder in den Bayerischen Hof eingeladen. Vorsitzender Georg Wurzer begrüßte dazu vor allem auch SPD-Kreisvorsitzenden Uli Roth aus Krummennaab und dessen Stellvertreter Karl Georg Haubelt. In seinem Bericht ging er auf die Aktivitäten seit der letzten Jahreshauptversammlung ein. Da der Ortsverein eine erhebliche Zahl vor allem älterer Mitglieder habe, so Wurzer, seien diese recht überschaubar gewesen. Dennoch habe man sowohl den Bundestagswahlkampf bestritten als auch eine Liste für den Marktrat aufgestellt. Mit Karl Georg Haubelt und Alfred Klarner biete man auch die Möglichkeit, mit je drei Stimmen auf der Liste zwei Kreisräte aus Wiesau zu wählen. Der Ortsverein sei auf allen Veranstaltungen der Kreis-SPD vertreten gewesen, so auch etwa bei der fulminanten Wahlveranstaltung Anfang des Jahres in Mitterteich. Derzeit zähle der Ortsverein 28 Mitglieder. Erfreut war Wurzer darüber, dass kürzlich mit Lucas Klarner ein junger Mensch seinen Weg zu den Genossen gefunden hat.
Kassier Jürgen Klarner, der beruflich verhindert war, legte seinen Kassenbericht schriftlich vor. Kassenprüfer Georg Lauton bestätigte die Korrektheit und beantragte die Entlastung der Vorstandschaft. Uli Roth berichtete den Wiesauer Genossen als Vorsitzender der SPD-Fraktion im Tirschenreuther Kreistag über aktuelle Fragen der Landkreispolitik. Vor allem das Berufliche Schulzentrum Wiesau und die weitere medizinische Versorgung durch die Kliniken Nordoberpfalz interessierten die Anwesenden. Alfred Klarner, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Wiesauer Marktrat, brachte die Anwesenden auf den neuesten Stand in Sachen Kulturbahnhof, Kreisel Fichtenschacht und Dorferneuerung Triebendorf. Selbstverständlich diskutierte man auch darüber, wann denn der lange erwartete Norma-Markt eröffnet werde. Im nächsten Jahr werde man mit einer SPD-Liste für den Gemeinderat antreten, die für aktive Wiesauer Bürger geöffnet worden sei. Damit konnte man eine volle Liste aufstellen. Abgesehen davon, so Klarner, werden bei den Gemeinderats- und Kreistagswahlen die meisten Stimmen sowieso auf Personen verteilt. Mit fünfmal drei Stimmen für einzelne Bewerber und einer weiteren Einzelstimme könne man über das sogenannte „Häufeln“ seine Favoriten für den Wiesauer Marktgemeinderat auswählen.
Uli Roth und Alfred Klarner wandten sich danach an Georg Wurzer. Fast volle vierzig Jahre sei er der Vorsitzende der Wiesauer Sozialdemokratie gewesen. Im Marktgemeinderat von Wiesau habe er sich als sachkundiger und ruhiger Berater erwiesen. Roth und Klarner überreichten Wurzer jeweils ein kleines Dankeschön.
Die Neuwahlen der Vorstandschaft brachten unter der Wahlleitung durch Kreisvorsitzenden Uli Roth eine Vorstandschaft, die Kontinuität und Aufbruch gleichermaßen vermittelt. Auf Vorschlag von Karl Georg Haubelt wurde Alfred Klarner von den Wiesauer SPD-Mitgliedern einstimmig zum neuen Ortsvereinsvorsitzenden gewählt. Seine Stellvertreterin ist künftig seine Ehefrau Silvia Klarner. Kassier bleibt Jürgen Klarner. Silvia Klarner wird künftig wie bisher ihr Mann in Personalunion die Protokolle fertigen und auch als Ansprechpartnerin der SPD-Frauen im Kreisverband Tirschenreuth zur Verfügung stehen. Zu Beisitzern wählte die Mitgliederversammlung Willi Dockter, Georg Wurzer und Karl Georg Haubelt. Kassenprüfer bleibt Georg Lauton, er wird künftig vom jüngsten SPD-Mitglied Lucas Klarner dabei unterstützt. Mit einem Schlusswort des neuen Ortsvereinsvorsitzenden Alfred Klarner endete die Jahreshauptversammlung, die eindrücklich bewies, dass Totgeglaubte doch länger leben.