Wachstum, neue Projekte und strukturelle Veränderungen prägten die diesjährige Mitgliederversammlung der Lebenshilfe Amberg-Sulzbach. Rund 50 Mitglieder informierten sich über das Geschäftsjahr 2024 sowie aktuelle Entwicklungen von Lebenshilfe, Jura-Werkstätten und Jura-Wohnen.
Geschäftsjahr 2024 und strukturelle Neuerungen Das Jahr 2024 brachte Rekordzahlen: 961 Mitarbeitende begleiteten 1.750 Menschen mit und ohne Förderbedarf auf ihrem Weg zu mehr Teilhabe. Mit Einnahmen und Ausgaben von rund 55 Millionen Euro erzielten die drei Organisationen ein ausgeglichenes Jahresergebnis. „Als gemeinnützige Organisationen investieren wir unsere Mittel direkt in die Unterstützung von Menschen mit Förderbedarf und Behinderung sowie in den Erhalt und Ausbau unserer Angebote”, erklärte Vorstandsvorsitzender Bernhard Vahle. Durch die neue Struktur, bei der Jura-Werkstätten und Jura-Wohnen in gGmbHs überführt wurden, sollen Ressourcen künftig noch gezielter gebündelt werden. Die Mitgliederzahl blieb mit 478 stabil.
Steigender Bedarf und Ausbau der Angebote Lebenshilfe-Geschäftsführerin Katrin Panek stellte die wichtigsten Entwicklungen aus ihrem Bereich vor. Um den Bedarf weiterhin wohnortnah decken zu können, wurden zwei neue Frühförderstellen in Auerbach und Burglengenfeld in Betrieb genommen. In Schwandorf plant die Lebenshilfe darüber hinaus ein großes Neubauprojekt: Unter einem Dach sollen künftig Schulvorbereitende Einrichtung, Heilpädagogische Tagesstätte und Frühförderung arbeiten. Das bayerische Pilotvorhaben soll Familien im gesamten Einzugsgebiet spürbar entlasten.
Auch die Jura-Werkstätten investieren in die Zukunft. In Sulzbach-Rosenberg, so Geschäftsführer Bernhard Albrecht, ist eine neue zweigeschossige Förderstätte in moderner Holzbauweise mit Betonelementen in Planung. Sie bietet Platz für 24 Menschen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf. Zusätzlich soll ein neues tagesstrukturierendes Angebot für Seniorinnen und Senioren geschaffen werden: Angedacht sind 20 Plätze für Menschen, die auch nach dem Erwerbsleben Tagesstruktur und den sozialen Anschluss an ihre frühere Arbeitswelt behalten möchten.
Die Geschäftsführerin von Jura-Wohnen, Caroline Pirner, stellte das inklusive Appartementwohnen vor, das vor einem Jahr gestartet ist und sich zu einer stabilen Hausgemeinschaft entwickelt hat. Die Umbenennung von Jura-Wohnstätten in Jura-Wohnen soll das vielfältige Wohnangebot unterstreichen, das von ambulant unterstütztem Wohnen über Außenwohngruppen bis zu inklusiven Appartements und Wohnheimen reicht.
Starke Selbstvertretung Erstmals waren Selbstvertreter aus allen Bereichen vertreten: Mit Unterstützung von Volker Glombitza stellten sie den Masterplan Selbstvertretung vor, der Mitbestimmung und Teilhabe von Menschen mit Behinderung weiter stärken soll.