Bei Kerzenschein, Punsch und Christstollen adventliche „Gschichtln” hören und liebgewonnene Weihnachtslieder singen: Hierzu lud das Katholische Landvolk Burkhardsreuth ins Preißacher Schützenheim ein. Eine bunte Folge von Gedichten und Erzählungen gab Denkanstöße für die Zeit der Vorbereitung auf das Geburtsfest des biblischen „Friedensfürsten” Jesus: Wochen, für die sich Landvolkvorsitzende Rita Hey wünschte, dass sie eine Zeit des Friedens im Großen wie im Kleinen werden mögen.
Hieran anknüpfend erinnerten Marianne Stabla. Edith Uschold und Rita Hey, dass schon die Zeit der Geburt Jesu vor gut 2000 Jahren eine Zeit des Unfriedens und der sozialen Ungerechtigkeit war. Es sei ein bedeutungsvolles Zeichen, dass Jesus unter Hirten, also unter Menschen am Rand der Gesellschaft geboren worden sei und nicht unter Reichen und Gelehrten. Passend dazu trug Hildegard Petzak das Gedicht „Wenn der Schnee herniederfällt” vor: die Vision von einer „guten Welt”, in der Solidarität, Frieden und Liebe über Umweltzerstörung, Macht- und Profitgier, Hunger und Neid obsiegen.
Um den tieferen Sinn der Weihnachtszeit ging es auch in den von Edeltraud Hey, Kaspar Nettesheim, Rita Hey und Betty Biersack vorgelesenen Gedichten. Den Aberwitz zu Ende gedachter „Ausländer raus”-Parolen führte Pfarrer Edmund Prechtl im „Märchen vom Auszug aller Ausländer” vor Augen: Sogar die „polnischen Weihnachtsgänse” seien „Ausländer”, auf die Ausländergegner konsequenterweise verzichten müssten. Marianne Stabla erzählte von der Aufregung um eine für ein gutes Werk entführte Christkind-Krippenfigur, Lore Deubzer vom „Wert eines Vergeltsgott”, und Carmen Pepiuk, die die Landvolkfeiern als stets willkommene Zeit des „Entschleunigens” lobte, hatte das Märchen vom „Sternenbaum” mitgebracht. Ein heiteres Glanzlicht der vom Oberbibracher Veeh-Harfen-Quartett begleiteten Feier setzten Dieter Klein und Hans Hofmann mit einem Sketch über die liebe Not mit der Geschenkeauswahl.