Seit nunmehr 80 Jahren leben wir in Frieden – darauf wies Rektor i.R. Josef Rauch aus Moosbach hin. Der Volkstrauertag erinnere Jahr für Jahr an die dunkelsten Zeiten der Geschichte, an die beiden Weltkriege. Da das Interesse an diesen Gedenktagen zunehmend nachlasse, habe Rauch vor rund 15 Jahren die Idee entwickelt, gemeinsam mit deutschen und tschechischen Bürgerinnen und Bürgern sowie ihren Kindern zusätzlich im November einen internationalen Friedensgottesdienst zu feiern. Dieser findet abwechselnd in Bela nad Radbuzou, Moosbach und Eslarn statt. In diesem Jahr findet der Gottesdienst am Freitag, 14. November, um 17 Uhr in Bela statt. Beteiligt sind die Gemeinden Eslarn und Moosbach sowie die tschechische Schule von Bela nad Radbuzou. Die tschechischen Schüler der Oberstufe – laut Rauch etwa 90 Prozent Atheisten – hätten den Gottesdienst vorbereitet. Die Messe werde von Bischof Holoub aus Pilsen in Konzelebration mit Priester aus hüben und drüben zelebriert. Rauch zeigte sich zuversichtlich, dass zahlreiche Familien mit Kindern sowie Besucher aus Deutschland und Tschechien an der Feier teilnehmen werden. Die Schüler von Bela haben sich im Vorfeld intensiv mit der Geschichte auseinandergesetzt und in der Kirche eine Ausstellung gestaltet. Themen sind unter anderem das Münchner Abkommen, Lidice, das KZ Flossenbürg sowie die Vertreibung der Deutschen. Zudem werden auch aktuelle Fragen aufgegriffen, etwa zu den Ursachen heutiger weltweiter Konflikte. Nach dem Gottesdienst ist ein kurzer Gedenkakt am Denkmal vor der Kirche geplant, an dem auch die Bürgermeister und Priester aus der bayerischen und tschechischen Region teilnehmen. Anschließend sind alle Besucher zu einem Imbiss und Gedankenaustausch in die Schule eingeladen. „Mit diesem Friedensgottesdienst wollen wir ein persönliches Zeichen für Frieden und Freiheit setzen und zeigen, wie wichtig die Idee der Völkerverständigung ist“, betonte Rektor i.R. Josef Rauch abschließend.