Zuwanderer, die in Deutschland Fuß fassen wollen, müssen nicht nur die Sprache gut beherrschen. Deshalb sind die fortgeschrittenen B2-Deutschkurse berufsbezogen. Hier lernen die Teilnehmer wichtigen Wortschatz für ihre spätere Berufstätigkeit, vor allem bekommen sie einen Einblick in die deutsche Arbeitswelt. Wie ist ein Familienbetrieb organisiert? Welche Bedeutung hat die Milchwirtschaft für die bayerische Wirtschaft? Wie gehen Unternehmen mit den Herausforderungen der Energiewende um?
Antworten auf diese und viel mehr Fragen erhielten die Deutschlernerinnen und -lerner aus der Ukraine und dem Iran, die an der VHS Amberg-Sulzbach den berufsbezogenen B2-Deutschkurs besuchen, bei einer Exkursion zur Hofkäserei Wohlfahrt in Weißenberg. Der Chef Harald Wohlfahrt führte sie durch den ganzen Betrieb. „Hier fühle ich mich wie eine große Maus, die das Paradies gefunden hat.“ Das war der spontane Kommentar einer Ukrainerin im Reifekeller, wo sich auf deckenhohen Regalen der köstliche Käse entwickelt. Die Besucher interessierten sich für die Qualitätskontrolle, Ausbildungsberufe in der Käserei, Hygiene und die Mikrobiologie der Milchverarbeitung. Wohlfahrt erläuterte, dass der Betrieb in zwei Jahren energieautark und
CO2-neutral sein werde. Er plane nämlich eine Biogasanlage, um die Molke, die bei der Käseherstellung anfällt, zu verstromen. Bisher wird sie an Schweine verfüttert
Zum Abschluss durften die Kursteilnehmer den Käse verkosten. Die vielen Käsesorten, eine wohlschmeckender als die andere, begeisterten die Besucher, und sie fragten Wohlfahrt nach dem Geheimnis, wie man so guten Käse macht: „Man muss ein Herz dafür haben, eine Leidenschaft.“