Wenn die Polizei zur Kaffeetafel der Pfarrei-Senioren-Schirmitz in den Pfarrsaal kommt, dann nicht, weil der Zwetschgenkuchen zu schnell verschwunden ist – sondern um die Gäste ein Stück sicherer durchs Leben zu lotsen. So geschehen beim gut besuchten Seniorennachmittag. Alfred Wulfänger konnte dazu von der Kriminalpolizei Weiden die Hauptkommissarin, Frau Gloria Görner-Degasperi, begrüßen.
Mit Charme, Humor und klaren Worten klärte sie über die Tücken des Alltags auf: Teppichkanten, die wie Fallen im Wohnzimmer lauern, dubiose Anrufer mit dem „Enkeltrick“ und blitzschnelle Taschendiebe im Gedränge. „Nicht jeder, der ‚Hallo Oma‘ ruft, ist auch wirklich der Enkel“, warnte die Beamtin augenzwinkernd – und erntete zustimmendes Nicken und herzhaftes Lachen.
Auch praktische Tipps kamen nicht zu kurz: Telefonnummern von Polizei und Notdiensten griffbereit speichern und an der Haustür lieber einmal mehr nachfragen, wer da eigentlich klingelt. „Im Zweifel: Kette dran, Herz auf – und bei Unsicherheit die 110 wählen“, lautete einer ihrer Merksätze. Meist geschehen Kontakte über Call-Center. Dies sind meist Schockanrufe, Enkeltrick, Vorteuschung als Polizeibeamte, Staatsanwaltschaft oder andere behördliche Personen. Die Betrugsfälle, auch in Weiden, werden immer mehr.
Zwischen all den ernsten Themen durfte die Geselligkeit nicht fehlen. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee zog durch den Saal, und der Zwetschgenkuchen fand ebenso schnell Abnehmer wie die Tipps der Kommissarin. Wer seinen Teller mit einer zweiten Portion füllte, tat dies diesmal ganz ohne Angst vor einem Bußgeld.
Am Ende waren sich alle einig: Ein Nachmittag, der nicht nur schmeckte, sondern auch stärkte – für mehr Sicherheit im Alter, drinnen wie draußen. Oder, wie eine Besucherin schmunzelnd zusammenfasste: „Mit Kuchen im Bauch und Polizei im Kopf fühl ich mich jetzt doppelt gewappnet.“