Das Gaststättengewerbe in Grafenwöhr nimmt eine herausragende Stellung ein und steht in enger Verbindung mit der Entstehung des Truppenübungsplatzes.
Etwa 120 Besucher wollten sich die Reise in die Vergangenheit nicht entgehen lassen und folgten der Einladung des Heimatvereins Grafenwöhr zu diesem Bildervortrag über die alten Gaststätten in Grafenwöhr. Die Referentin Christine Meinl zeigte anhand zahlreicher historischer Bilder und Postkarten die verschiedenen Epochen auf. Vom Braurecht eines jeden Hauses bis zur Vergnügungsmeile der Nachkriegszeit.
Aus den sogenannte Kommunbrauhäusern, in denen das selbst gebraute Bier ausgeschenkt wurde, entwickelten sich manche zu festen Gaststätten, die bald zum gesellschaftlichen Mittelpunkt der Stadt wurden. Ein bedeutender Einschnitt war die Gründung der Löwenbrauerei um 1900, mit der das gewerbliche Brauwesen in Grafenwöhr Einzug hielt. Mit dem Bau des Truppenübungsplatzes begann schließlich eine weitere Epoche. Zahlreiche neue Wirtshäuser, Herbergen und Schankbetriebe entstanden, um die vielen Arbeiter und später die Soldaten zu versorgen. Die Vortragende zeichnete nach, wie sich damit das Wirtschaftsleben und die Struktur der Gaststätten veränderte. Nach dem Kriegsende 1945 brachte die Übernahme des Übungsplatzes durch die US-Amerikaner erneut große Veränderungen. Besonders die Alte Amberger Straße verwandelte sich in eine wahre Vergnügungsmeile: Neben traditionellen Gasthäusern entstanden Bars, Tanzlokale und Cafés, die das Stadtbild jener Jahre prägten.
Die Referentin berichtete zu den einzelnen Gaststätten über die Familiengeschichten und deren Besonderheiten und lockerte ihren Vortrag mit Zeitzeugenberichten und Anekdoten auf, was beim Publikum für manches Schmunzeln und nostalgische Erinnerungen sorgte.
Wegen des großen Anklangs wird der Vortrag wiederholt am Montag, 10. November 2025 um 20.00 Uhr.