Am Donnerstag, dem 26.06.2025, verabschiedete sich Musiklehrer Hermann Heinrich als Leiter der Big Band bei einem außergewöhnlichen zweiten Teil des Sommerkonzerts des Stiftland-Gymnasiums in Tirschenreuth. Über den ersten Teil wurde bereits in Der neue Tag berichtet.
Hermann Heinrich hatte im Jahr 2004 das damals sehr junge und auch kleine Ensemble von Referendar Marco Siebenlist übernommen. Als Meister auf dem Violoncello und am Kontrabass ist Herr Heinrich sonst eher in der Klassik verwurzelt. In den letzten 21 Jahren hat er die Big Band des Gymnasiums immer weiter aufgebaut – heute ist sie mit bis zu 50 Musikern regelmäßig Höhepunkt der halbjährlichen Schulkonzerte. Schulleiter Matthias Weiser würdigte Herrn Heinrichs vielfältige Arbeit und dankte ihm u.a. für sein außergewöhnliches Können und hingebungsvolles Engagement.
Ein lachendes und ein weinendes Auge bekam auch Hermann Heinrich selbst, als die Big Band ihn mit dem „Final Countdown“ von Europe überraschte. Die jungen Musikerinnen und Musiker und zahlreiche ehemalige Schülerinnen, Schüler und Gäste waren auf der Bühne zusammen gekommen, um ihrem „alten Lehrer“ die verdiente Ehre zu erweisen. Kirchenmusikdirektor Andreas Sagstetter, der die Big Band ab September übernehmen wird, dankte zunächst seinem Kollegen Hermann Heinrich und überreichte ihm einen aus Pflanzen gesteckten Violinschlüssel. Drei rote Rosen – Symbol für die enge Freundschaft der drei Musiklehrer des Stiftland-Gymnasiums - schmückten das Kunstwerk. Dann zeigte Herr Sagstetter sich bereits bei seinem ersten Auftritt als „Leader“ schwungvoll und souverän. Herr Sagstetter leitet seit vielen Jahren bereits den Chor des Stiftland-Gymnasiums, den er auch weiterhin betreuen wird.
Was nun folgte war ein Abschiedsfest voller Elan und Musizierfreude, das den hohen Temperaturen trotzte. Hermann Heinrich dirigierte seine „big Big Band“. Tuxedo Junction, ein Klassiker aus dem Jahr 1940 von Glenn Miller, ließ alle den nahenden Abschied vergessen. Zum Mitswingen schön, gewohnt lebendig dirigiert von Hermann Heinrich, ernteten die Musiker und sein Leiter bereits nach dem ersten Stück tosenden Applaus. Auf „Green Dolphin Street“, einen der eingängigsten melancholischen Jazz-Standards folgte der von lateinamerikanischer Musik durchdrungene Hit „Tequila“. Spätestens jetzt war dem Publikum klar, dass Hermann Heinrich es versteht, alle Facetten der Musik mit seinen Musikern herauszuarbeiten, detailreich und klangschön zu musizieren, wie es bei Schulensembles selten ist. Beim folgendem „New York, New York“ ließen sich manche Zuhörer hinreißen lauthals mitzusingen.
„This is the End“ lauten die ersten Worte, die Frau StRin Jennifer Frank bei „Skyfall“, einer der James Bond Titelmusiken, mit ihrer überragend schönen Stimme ins Mikrofon hauchte. Es folgte ein von Hermann Heinrich dirigentisch angetriebener Klangrausch, bei dem Jennifer Frank und die Big Band alle Register zogen. Die rund 600 Zuhörerinnen und Zuhörer im Saal waren vollauf begeistert.
Mehrere der ehemaligen Schülerinnen und Schüler von Hermann Heinrich haben inzwischen Musik studiert und sind als professionelle Solisten, in Orchestern, als Musiklehrer oder Dirigenten über Deutschland hinaus aktiv.