Den richtigen Riecher hatte die Waldthurner Feuerwehr um Vorsitzenden Valentin Reil und Kommandanten Michael Bäumler damit, einen „Tag der offenen Tür“ durchzuführen, um der Bevölkerung die Arbeit, die Ausbildung und Gerätschaften und deren Einsatz nahezubringen.
Bei Kaffee und Kuchen, isotonischen Kaltgetränken, sowie Spezialitäten vom Grill, konnte man den Sonntagnachmittag genießen. Zahlreiche Interessierte waren der Einladung gefolgt, um live zu erleben wie ein PKW-Dach fachgerecht geöffnet oder ein Zimmerbrand simuliert wird. Eine weitere Attraktion war die Hüpfburg des Feuerwehrverbandes. Die Jugendfeuerwehr um Jugendsprecherin Marie Müller wartete mit einem Infostand auf und bot zum süßen Genuss verschiedene Crêpes an. Ebenso übernahmen die Nachwuchskräfte die Station mit Kübelspritze und dem neuen „Brandhaus“.
Pünktlich zu Beginn verzogen sich die tiefschwarzen Wolken und die erste Vorführungseinheit „Technische Hilfeleistung (THL) – Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“ konnte beginnen. Nach der Alarmierung über Funkmeldeempfänger, Handyalarmierung und Sirene rückte die FF Waldthurn mit ihren drei Fahrzeugen zur Einsatzstelle zwischen Gerätehaus und Bauhof aus. Ein demolierter alter Audi mit einer jungen Fahrerin, die sich nicht mehr selbst befreien konnte, war das Übungsobjekt. Gekonnt legte die Mannschaft nach dem Antreten und der Befehlsausgabe die zur THL benötigten Gerätschaften ab.
Der erste Angriffstrupp übernahm sogleich die Aufgabe, einen Zugang zu schaffen, um erste Hilfe leisten zu können und die Person entsprechend zu betreuen. Schritt für Schritt wurde das Dach entfernt.
Nach dem weiträumigen Öffnen des Fahrzeugs schoben die Einsatzkräfte auf Anweisung des Ersthelfers/Sanitäters das Spineboard vorsichtig unter die Person, um diese möglichst rückenschonend zu bergen. „Person befreit und an den Rettungsdienst übergeben“, so die abschließende Meldung, was mit einem spontanen Applaus des Publikums belohnt wurde.
Für die zweite öffentliche Übung „Simulation eines Zimmerbrandes“ wurde eine Plattenstellage mit Bank Tisch und Christbaum vorbereitet.
Unmittelbar nach dem Entzünden kreischte bereits der Rauchmelder in dem Gebäude und sofort schlugen Flammen aus dem Raum. Selbst im Abstand von rund 25 Metern war für die Zuschauer die enorme Hitze spürbar.
Entsprechend heißer muss es für den Atemschutztrupp im Innenangriff sein. Obwohl es sich bei der „Raumausstattung“ eigentlich nur um Holzmaterialien, ohne Couch, Vorhänge oder Teppiche gehandelt hat, entwickelte sich doch eine starke Rauchwolke, die die Zuschauer so nicht erwartet hatten. Überraschenderweise hielt die Abdeckung mit dünnen Holzfaserplatten verhältnismäßig lange stand.
Durch mehrere Sprühstrahlstöße wurde das Feuer unter Kontrolle gebracht und schließlich völlig gelöscht. „Feuer aus“ so die Meldung an die Leitstelle, was ebenso mit einem Applaus quittiert wurde. Die Kameradinnen und Kameraden, die den Einsatz abgeleistet hatten, erwiderten den Applaus als Dank für das überaus große Interesse der Bevölkerung.
Josef Pflaum sen. moderierte die Übungen und gab Zahlen und Fakten um und über die Feuerwehr bekannt. Ebenso warb er zwischendurch immer wieder um Verständnis bei Einsätzen oder um Unterstützung der Feuerwehr als aktives oder passives Mitglied. Sein Dank galt der Firma Holzbau Riedl für die Überlassung der Parkplätze während der Veranstaltung und dem Vohenstraußer Faschingsverein für die Ausleihe der Schaufensterpuppen zur Ausstellung der Schutzanzüge aus verschiedenen Epochen.