Altötting ist eine Reise wert! So sagten sich am vergangenen Sonntag die Senioren der Gemeinde sowie auch der Pfarreiengemeinschaft und fuhren mit einem großem Reisebus und auch aus Liebe zur Gottesmutter nach Altötting. Papst Benedikt XVI. bezeichnete bei seinem Besuch 2006 in der Heimat die etwa 13000 Einwohner zählende, kleine Stadt als das „Herz Bayerns.” Altötting ist auch der größte Marienwallfahrtort Deutschlands, so Geschichtsunterlagen des Gnadenortes mit der Schwarzen Madonna.
Ein 55iger Reisebus war gerade mal groß genug, um alle interessierten älteren Bürgerinnen und Bürger darin unterzubringen. In Altötting war am vergangenen Sonntag zufällig auch der internationale, alljährliche Klostermarkt mit den klösterlichen Werkstätten sowie Backstuben, mit Waren aus den europäischen Klostergärten oder auch de Brauereien und vielem anderen mehr und das von Polen, über die Schweiz oder auch bis Portugal und darüber hinaus. Jeder Senior konnte sich beispielsweise mit Spezialitäten und Mitbringsel für die Angehörigen daheim bestens eindecken.
Mit von der Partie waren die beiden Ebermannsdorfer Geistlichen Sagai und Josef Beer, die der Seniorenbeauftragte Michael Götz herzlich begrüßte. An der Pilger- und Ausflugsfahrt nahm aber auch der Amberger Musiker Hans Bumes mit Akkordeon teil, der die Mitfahrer mit seinem Instrument immer wieder mal mit fröhlichen Liedern vom Heiligen Franziskus sozusagen auf Linie brachte. Denn schon auf der Hinfahrt am frühen Tag hörte man zum Beispiel das schöne Danklied aus vielen Kehlen „Danke für diesen guten Morgen!”
Im Bus bat beispielsweise Seelsorger Pfarrer Beer auch um das Rosenkranzgebet für den gerade heute wichtigen Frieden in der Welt, angesichts der Kriege in der Ukraine sowie in Nahost. Später konnten alle in der Altöttinger Stiftskirche auch die Symbolfigur des Tod`s von Eding betrachten, die man als Pilger unbedingt einmal gesehen haben muss. Die dort berühmte Memento-Mori-Darstellung und mechanische Statue auf einer sieben Meter hohen Schrankuhr und mit dem bekannten Sensenmann stammt aus der Pestzeit von 1634. Beim Ausholen und Zurücksetzen mit der Sense komme da symbolhaft immer wieder zum Ausdruck, dass ein Mensch zur Welt komme sowie beim Mähzug nach vorne gehe ein Mensch wieder durch Tod aus dieser Welt, so Ruhestandpfarrer Beer erläuternd.
Und schließlich wurde in der Bruder-Konrad-Kirche im neu renovierten Gotteshaus mit den beiden Geistlichen gemeinsam Gottesdienst gefeiert. Der Pittersberger Singkreis begann die Heilige Messe dort mit dem doch schönen Lied „Mutter Gottes, wir dich grüßen,” die Haydnmesse aus dem Lob Gottes folgte. Bei seiner Predigt verglich der Geistliche Beer das Leben mit einem Zug, der schlagartig abbremst und plötzlich stehen bleibt. In solchem Fall in Lebenssituationen erwachen wir dann meist aus unseren Illusionen und werden an unangenehme Ereignisse erinnert.
Doch der liebe Gott gebe keinen Menschen auf, auch reiche er seinem Geschöpf Mensch immer wieder die Hand und wir sind so auf unserem Pilgerweg nie allein, wir haben durch die Heiligen ebenso große Vorbilder, Helfer sowie Fürsprecher an der Seite, ebenso durch den Pförtner und Bruder Konrad, der 1934 heiliggesprochen worden sei. Die Gebeine des Heiligen Konrad ruhen unter dem Altar der Grabeskirche.
Und vom damals tiefgläubigen Bruder Konrad aus Parzham sei auch auf dessen letzte Worte zu seiner Sterbestunde im Jahre 1894, so Beer, verwiesen: „Wie Gott will.” Die beiden Seelsorger dankten am Ende allen Senioren für den schönen Tag des Miteinanders. Die Gottesmutter bat man gemeinsam mit dem „Segne du Maria um ihre Stütze.” Und in der Gnadenkapelle konnte sich schließlich jeder Senior auch den Segen unter dem Bildnis der Schwarzen Madonna holen!