Zu den bundesweiten Herzwochen 2025 veranstaltete die Kardiologie der Kliniken Nordoberpfalz AG zusammen mit der AOK Bayern unter der Schirmherrschaft der Deutschen Herzstiftung einen Patienten-Informationsabend über das Risiko verengter Herzkranzgefäße und das damit drohende Risiko eines Herzinfarkts.
Direktor Jürgen Spickenreuther von der AOK Weiden und Chefarzt Professor Dr. Robert H.G. Schwinger begrüßten im vollbesetzten Besuchercafé im Foyer des Klinikums Weiden zahlreiche Interessierte aus der Region.
Jährlich erleiden in Deutschland etwa 205.000 Menschen einen akuten Herzinfarkt (Myokardinfarkt), etwa 85.000 Menschen sterben daran, überwiegend prä-hospital, also bevor sie eine Klinik erreichen und einen Arztkontakt haben. Hauptursache für den plötzlichen Herztod bei Patienten mit Herzinfarkt sind bösartige Herzrhythmusstörungen (Kammerflimmern). Sie treten meist in der frühen Phase auf. Hiervon sind etwa acht Prozent der Infarktpatienten betroffen. Die Sterblichkeit liegt hierbei zwischen 40 und 50 Prozent.
Kammerflimmern kann bei jedem Herzinfarkt auftreten, unabhängig von der Größe des betroffenen Gefäßes. Dr. med. Cristina Gorcea, Fachärztin für Innere Medizin an der Gemeinschaftspraxis Weiden-Ost, informierte über vermeidbare Risikofaktoren. Sie referierte über gesunde Ernährung, das Risiko von erhöhtem Cholesterin und über die so wichtige tägliche, körperliche Betätigung. Wenigstens fünf Mal wöchentlich zirka 30 Minuten wären ideal.
Mit diesen Maßnahmen kann jeder selbst dazu beitragen, sein kardiovaskuläres Risiko zu senken. Nicht beeinflussbare Risikofaktoren sind Geschlecht, Alter und genetische Veranlagung.
MUDr. Lubomir Roháč, Facharzt für Innere Medizin und zukünftig niedergelassener Kardiologe in der Gemeinschaftspraxis Weiden-Ost zeigte auf, welche Medikamente zur Prävention der Atherosklerose eingenommen werden können. Es werden meist sogenannte Fettsenker und Thrombozytenaggregationshemmer verwendet. MUDr. Roháč erklärte zudem, welche Medikamente nach einem Herzinfarkt ein Muss sind, um den Herzmuskel zu schützen und einen weiteren Infarkt zu verhindern.
Professor Dr. Robert H.G. Schwinger, Chefarzt der Medizinischen Klinik II am Klinikum Weiden, erklärte die Abläufe des Weidener Herzinfarktnetzes WHIN, das durch Alarmierung der Notrufnummer 112 in der Lage ist, entsprechend der Vorgaben der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Herzinfarktnetze, Patienten mit Herzinfarkt zeitnah optimal zu behandeln, um das Herzmuskelgewebe zu schützen und wenn nötig bösartige Herzrhythmusstörungen zu unterbrechen. Die Herzwoche 2025 war eine gelungene Veranstaltung und ein Aufrüttler, um nicht zu vergessen, dass wir nur so alt sind, wie unsere Gefäße.