Der SPD-Ortsverein Bechtsrieth/Trebsau hatte auch dieses Jahr einen mehrtägigen Vereinsausflug eingeladen. Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen – und wenn 52 fröhliche Bechtsriether und Trebsauer gemeinsam ins Trentino aufbrechen, dann wird das erst recht ein Kapitel voller Genuss, guter Tropfen und einer ordentlichen Portion Lebensfreude.
Schon die Ankunft in Levico Terme versprach Gutes: Kaffee und Kuchen im 4-Sterne-Hotel „My Active“. Da ahnte man bereits, dass „aktiv“ in diesem Fall wohl mehr den Verdauungsspaziergang meinte – schließlich muss man ja Platz schaffen für all die kommenden Gaumenfreuden.
Am nächsten Tag lockte Bassano del Grappa – bekannt für zwei Dinge: seine Holzbrücke und den Grappa. Dass die Reihenfolge nicht zufällig ist, merkte man spätestens bei der Stadtführung: Erst bestaunt man ehrfürchtig die Brücke, dann testet man, ob die Einheimischen Recht haben, wenn sie sagen, dass Grappa alles erträglicher macht – auch die Länge einer Stadtführung.
Tag drei stand im Zeichen der Natur. Entlang des Flusses Brenta, vorbei an Plantagen und hinein ins Sarcatal, das „Tal der sieben Seen“. Unsere Reiseleitung wusste viel zu berichten, aber seien wir ehrlich: Bei solch einer Landschaft brauchte es kaum Worte. Jeder Blick war ein Postkartenmotiv, und der eine oder andere Teilnehmer überlegte wohl ernsthaft, sich dort als Apfelpflücker niederzulassen.
Meran am vierten Tag war dann die Krönung: Palmen, Bergpanorama und diese besondere Südtiroler Gelassenheit, die irgendwo zwischen Cappuccino und Aperol Spritz zuhause ist. Auf der Weinstraße in St. Michael gab’s die Weinprobe, in Eppan die Schnapsprobe – eine Reihenfolge, die wohl durchdacht war.
Der Besuch in Trient am vorletzten Tag schlug einen ernsteren Ton an. Konzilsstadt, Bischofssitze, beeindruckende Architektur – hier wurde Geschichte lebendig. Manche Teilnehmer sollen sich im Castello del Buonconsiglio schon fast als Fürstbischof gefühlt haben, wären da nicht die bequemen Turnschuhe gewesen, die den historischen Eindruck etwas schmälerten.
Und so ging es am sechsten Tag, bepackt mit Wein, Grappa und Erinnerungen (manche flüssiger, manche festerer Natur), wieder zurück in die Heimat. Organisator Alfred Wulfänger, Vorssitzender des Ortsvereins der SPD Bechtsrieth/Trebsau brachte seine Truppe sicher heim – und wohl jeder wusste: Das war nicht nur ein Ausflug, das war eine Liebeserklärung an Südtirol.1
Denn wer einmal dort war, der weiß: Südtirol ist keine Region. Südtirol ist ein Gefühl – und zwar eins, das nach Wiederholung schreit.