Regen, Kälte, Wind – das konnte die Waldthurner Imker nicht schrecken. Mit Herzblut, Honigbrot, Schaufel und Zelt feierte der Imkerverein Waldthurn und Umgebung auf der Streuobstwiese bei Lennesrieth seinen 100. Geburtstag – mitten in der Natur, dort, wo das schmucke Bienenhäuschen steht.
Passender konnte der Ort nicht sein, denn zwischen summenden Völkern, die an diesen Tag witterungsbedingt im Bienenhäuschen blieben und alten Obstbäumen wurden zwei neue Kirschbäume eine schwarze Knorpelkirsche und eine Herzkirsche „Burlat“ - gepflanzt, die schon im Frühling ein Paradies für die Bienen sein werden. Den kirchlichen Segen für die jungen Bäume spendete der Waldthurner Pfarrer Norbert Götz.
„Willst du Gottes Wunder sehn – musst du zu den Bienen gehen“.
Mit diesen Zitat brachte Bürgermeister Josef Beimler, der selbst passiven Mitglied des Imkervereins ist, die Bedeutung der Bienen auf den Punkt. „Bienen sind ausschlaggebend für Landschafts- und Umweltschutz“, sagte er. Rund 70 Prozent unserer Pflanzen und Bäume seien von der Bestäubung durch Bienen abhängig. Ein Drittel unserer Nahrungsmittel gäbe es ohne sie nicht. Der Rathauschef erinnerte daran, dass schon früher fast jeder Landwirt im Ort Bienen hielt – „weil man wusste, wie wichtig sie für das Leben sind“.
Die Gemeinde Waldthurn übernahm als Geburtstagsgeschenk die Kosten für die beiden Bäume, der Bauhof sorgte für die fachgerechte Pflanzung. „Ich hoffe, dass die Bienenzucht in und um Waldthurn weiter blüht“, so Beimler. Immerhin betreuen die Imker der Region derzeit rund ein Dutzend Millionen Bienen – „eine beeindruckende Zahl“.
Neben den Waldthurner Imkern waren auch Gäste vom Nachbarverein Floß gekommen. Dessen Vorsitzender und Bürgermeister Robert Lindner gratulierte herzlich: „100 Jahre Verein – das ist eine stolze Geschichte.“
Der Waldthurner Verein zählt derzeit 25 Mitglieder, davon 15 aktive Imkerinnen und Imker. „Wir wollten kein großes Jubiläumsfest, sondern einfach, bodenständig und herzlich feiern – mit einer Pflanzaktion, einem Gebet und guten Gesprächen“, betonte Matthias Weiß-Zimmermann. Besonders stolz zeigte er sich auf die „Visionen der jungen Imkerkollegen“, die mit Leidenschaft und neuen Ideen in die Zukunft gehen. Ein besonderer Dank ging an die Wegbereiter, Karl Weiß und den leider verstorbenen Fredl Hille, die den Verein über Jahrzehnte geprägt haben. Für die musikalische Umrahmung sorgte Bastian Bäumler mit seiner Steirischen.