Normalerweis finden die Übungen der Feuerwehr grundsätzlich im Freien statt. Bei der vergangenen Übung blieben jedoch die Schutzanzüge in ihren Spinden. Kommandant Thomas Balk beorderte seine Kameraden gleich in den Hans-Peter Lederer Saal. Dort hielt Notfallseelsorger Pfarrer Johannes Lukas einen interessanten Vortrag über die Vorgehensweise am Einsatzort bei Schadensereignissen für die Betreuung der betroffenen Personen.

Die Einsatzkräfte sind insbesondere bei Großschadensereignissen einer enormen psychischen Belastung ausgesetzt. Deshalb sei die Einsatzbetreuung noch am Einsatzort sehr essenziel. Und hier spricht man dann von einer Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV). Diese ist in zwei Bereiche aufgeteilt. Die PSNV-B für Betroffenen und die PSNV-E für die Einsatzkräfte. Bei den Betroffenen, z.B. Überlebende, Hinterbliebene, Vermisste, Augenzeugen/Ersthelfer, sind in erster Linie ein sogenanntes Kriseninterventionsteam im Zusammenwirken mit einem Notfallseelsorger gefordert.

Bei den Einsatzkräften geht es vorrangig, die Stressbewältigung zu verarbeiten. Lukas nannte hier einige Beispiele: Eigene Lebensbedrohung, Schwerverletzte, Tod eines Kindes, nahe Bekannte oder Verwandte unter den Opfern. Es herrschte Totenstille im Saal, als er seine Ausführungen mit seinen eigenen in der Praxis gemachten Erfahrungen, sowohl mit Betroffenen und Einsatzkräften, untermauerte. Er wies noch darauf hin, das die Betreuung auch noch nach dem Einsatz in Anspruch genommen werden kann, denn die Verarbeitung der Geschehnisse sind nicht von heute auf morgen so leicht wegzustecken.

Um angemessene und koordinierte Hilfe zu leisten, wurde von den unterschiedlichen Angebots- und Bedarfsträger der PSNV, für die Stadt Weiden und dem Landkreis eine ARGE gebildet. Hier stehen speziell geschulte und qualifizierte Mitarbeiter, teils rund um die Uhr, als Ansprechpartner zur Verfügung. Federführend dabei ist das BRK. Sie stellt, ausgerichtet an das Schadensereignis, ein sogenanntes Kriseninterventionsteam aus den verschiedenen Rettungsorganisatoren, der Polizei und den kirchlichen Konfessionen zusammen.

Damit diese am Einsatzort schnell ihre Tätigkeiten aufnehmen können, ist es enorm wichtig, konkrete Angaben bei der Meldung des Ereignisses zu machen. Vor allem wichtig, die Ansprechpartner vor Ort. Bei der Feuerwehr in der Regel der Kommandant oder eine andere dafür bestimmte Person. Auf jeden Fall hat der Vortrag des Notfallseelsorgers tiefgreifende Eindrücke bei den Anwesenden hinterlassen. Kommandant Thomas Balk bedankte sich bei dem Referenten für den tiefgreifenden