Unter fachkundiger Anleitung vom Pilzsachverständigen Stefan Hartwig (Deutsche Gesellschaft für Mykologie) begaben sich zahlreiche Pilzfreunde auf eine lehrreiche und spannende Pilzwanderung, veranstaltet von der Siedlergemeinschaft Wernberg-Köblitz. Ein besonderer Dank gilt dem Imkerverein für die Bereitstellung seiner Belegstelle in der Grünauer Straße.
Gleich zu Beginn warteten schon die ersten Speisepilze auf die Teilnehmer: Einer davon war der Mehlräsling - ein ausgezeichneter Speisepilz, der unter Kennern auch als sogenannter Steinpilzanzeiger bekannt ist. Aber leider waren fast keine Steinpilze zu finden, dafür andere Röhrlinge wie z.B. Butterpilze.
Doch nicht nur Gaumenfreuden wurden geboten: Auch gefährliche Vertreter der Pilzwelt ließen sich blicken. Allen voran der Kahler Krempling - ein Giftpilz, der trotz seines unscheinbaren Aussehens als tödlich giftig gilt und somit eindrucksvoll die Bedeutung der fachgerechten Bestimmung unterstrich.
Ein besonderes Erlebnis bot sich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern beim sogenannten „Pilze erschnuppern”: Unter Anleitung von Stefan Hartwig wurde an Pilzen gerochen, die überraschende Duftnoten wie Rettich, Anis oder Mehl verströmten - eine oft unterschätzte Hilfe bei der Bestimmung.
Immer wieder kam dabei die gleiche Frage auf: „Soll man Pilze abschneiden oder herausdrehen?” – Die Antwort des Experten: Nur sicher bestimmte Pilze dürfen abgeschnitten werden, bei allen anderen sei es wichtig, sie komplett mit den Wurzeln zu entnehmen, um die Bestimmungsmerkmale im unteren Stielbereich beurteilen zu können.
Nach ca. anderthalb Stunden in Wald und Flur fand die Wanderung bei einem gemütlichen Beisammensein ihren Abschluss. Dabei wurden die mitgebrachten Pilzfunde nochmals gemeinsam besprochen, alle Körbe kontrolliert und interessante Informationen zu den entdeckten Arten vermittelt.
Insgesamt wurden 48 verschiedene Pilzarten bestimmt – davon 18 essbare Arten. Ein voller Erfolg für die rund 40 Teilnehmer, die mit neuen Erkenntnissen und gefüllten Körben zufrieden nach Hause gingen. Zur abschließenden Stärkung gab es Kaffee und Kuchen und später dann noch warme Würstchen.