Die Vereinsgemeinschaft Sorghof (VGS) organisiert seit dem vergangenen Jahr den Besuch und die Gräbersegnung auf den ehemaligen Friedhöfen der Dörfer Haag und Langenbruck im Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Rund 50 Teilnehmer waren heuer dabei.
Wilhelm Ertl begrüßte die Besucher im Namen der VGS. Besonders freute man sich über Dr. Ludwig K. Walter, 1937 in Haag geboren. Der in Würzburg lebende Theologe und Bibliothekar im Ruhestand brachte ein besonderes Geschenk mit: ein handgefertigtes Geheft mit Bildern und Texten aus seinem Nachschlagewerk Haager Chroniken, das er den Anwesenden überreichte.
Während der Busfahrt informierte Andreas Kreuzer von der Pressestelle der US-Garnison Bavaria über das aktuelle Geschehen im Südlager Vilseck. Auf beiden Friedhöfen sprach Stadtpfarrer Hrudaya Kumar Madanu Gebete und Fürbitten und segnete die alten Grabsteine und Holzkreuze. Beim Gebet und Gesang wurde er von Dieter Hörl und Patrick Schaaf unterstützt.
Bürgermeister Hans-Martin Schertl legte Blumengebinde und Kranz nieder und erinnerte in seiner Ansprache an die Absiedlung von 1938. Damals mussten rund 3500 Menschen für die Erweiterung des Truppenübungsplatzes ihre Heimat verlassen, darunter auch die Bewohner von Haag und Langenbruck.
Dr. Walter erinnerte an einen Film über den Abschied der Haager und zitierte das Gedicht des Heimatdichters Erhard Trummer, das die Trauer jener Zeit einfängt: „Unsere Augen stehen voll Tränen, unser Herz, es schlägt so still, wenn wir an den Abschied denken, achtunddreißig im April.”
Bei der Segnung auf dem Friedhof Langenbruck kamen weitere Besucher hinzu. Die Anlage wurde 2023 durch die amerikanische Standortverwaltung instandgesetzt – auf Initiative von Karlheinz Mörlein, dessen Großvater aus der früheren Ortschaft Bernhof stammte.