Brauchtumsabend im Landgasthaus Schmidt gut besucht.
Am 7. November fand im Landgasthaus Schmidt in Aichazandt eine besondere Veranstaltung rund um das Thema Totenbrauchtum statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von KulturAS, federführend durch Walter Heldrich. Helmut Heinl begrüßte die zahlreichen interessierten Gäste und gab einen kurzen Einstieg in das November-Brauchtum, bevor er das Wort an den Referenten des Abends übergab: Josef Schmaußer, Ortsheimatpfleger von Ursensollen.
Mit dem Satz „Am best'n friedli einschloufa und selig tot afwacha!” eröffnete Schmaußer seinen Vortrag und nahm die Zuhörer mit auf eine eindrucksvolle Reise in vergangene Zeiten. Begleitet von einer PowerPoint-Präsentation spannte er den Bogen von alten Marterln und Sterbebildern bis hin zu traditionellen Bräuchen wie dem „Allerheiligenspitzel”. Neben nachdenklichen und tragischen Episoden fanden auch humorvolle Anekdoten ihren Platz. Schmaußer zeigte, dass in der Volkskultur der Umgang mit dem Tod nicht nur von Trauer, sondern auch von Menschlichkeit, Nähe und einem stillen Augenzwinkern geprägt war.
Besonders bildhaft erzählte er über den Wandel der Bestattungskultur. Sprüche wie „Jetzt is er vom Stangerl g'fallen” oder die Erinnerung an die frühere „Ausschütt-Truhe” machten deutlich, wie Sprache und Gewohnheiten sich im Laufe der Zeit verändert haben. Trotz des ernsten Themas herrschte eine warmherzige und offene Atmosphäre. Die Botschaft wurde klar: „Über's Sterb'n red'n, is nu lang niat g'storbn.”
Musikalisch umrahmt wurde der Abend vom „Quetschnzaicher” Bernhard Luber, der mit seiner Harmonika die Pausen stimmungsvoll überbrückte. Zum Abschluss dankte Helmut Heinl dem Referenten für seinen lebendigen Vortrag sowie dem Publikum für das aufmerksame Zuhören.
Der Erlös des Abends wird einem wohltätigen Zweck zugutekommen.