Bedrohte Blütenpflanzen: Exkursion in die Tirschenreuther Teichpfanne
Ende Oktober führte Erwin Möhrlein im Rahmen eines Artenhilfprogrammes der Regierung der Oberpfalz zum Thema bedrohte Blütenpflanzen der Zwischenmoore und Verlandungszonen eine Exkursion. Ziel war die Tirschenreuther Teichpfanne zwischen Wiesau, Münchsgrün und Tirschenreuth. Aufgesucht wurden Standorte von den zwei im Landkreis beheimateten, fleischfressenden Sonnentau-Arten, dem Mittleren und dem Rundblättrigen Sonnentau. Zu sehen waren Seltenheiten der moorigen Standorte wie das Weiße Schnabelried, die Rosmarinheide und die Schlammsegge. Von letzterer gab es sogar während der Exkursion einen Neufund. Damit sind es nun wieder sieben Vorkommen dieser bedrohten Art im Landkreis. Vermehrt seit den trockenheißen Sommern um das Jahr 2022/2023 ist das Einbrechen von Beständen der schützenswerten Moorarten zu beobachten, können doch auf den sonst nässeren Standorten besonders in Trockenzeiten Sträucher und Bäume diese seltenen Arten verdrängen. Die Gruppe aus 15 behördlichen und ehrenamtlichen Botanikern, von denen einzelne bis aus Tschechien und Sachsen angereist kamen, beriet sich vor Ort über mögliche Schutzmaßnahmen. Diese haben in der Regel die Stabilisierung des Wasserhaushaltes zum Ziel, z.B. durch Dammsanierungen. Es können auch Entbuschungen oder eine Auflichtung von Baumbewuchs erforderlich sein. Die geringere Wasserverfügbarkeit aufgrund des Klimawandels sorgt aber leider dafür, dass einzelne Wuchsorte dieser Moorarten ganz verschwinden könnten. Und selbst bei den noch bestehenden Vorkommen gibt es, wie zum Beispiel im Falle der Schlammsegge, drastische Bestandsausdünnung um mittlerweile durchschnittlich 50 % allein in den letzten 15 Jahren. Diese Zahlen stehen Dank des regelmäßigen, durch die die Höhere Naturschutzbehörde der Regierung der Oberpfalz veranlassten Monitorings, zur Verfügung. An einer Stelle müssen übrigens Neophyten bekämpft werden. Es handelt sich um eine standortfremde fleischfressende Schlauchpflanze aus Nordamerika, die durch Gartenabfall oder bewusst ausgebracht wurde. Die Art breitet sich hier langsam aber sicher auf Kosten der bedrohten heimischen Flora mit Schnabelried und Sonnentau aus.